Ein echter Ureinwohner:Scharfe Hornzähne

Ampertaler des Monats

Rostfarbener, kecker Schopf: der weibliche Gänsesäger.

(Foto: Manfred Kühn/oh)

Der Gänsesäger ist der Ampertaler des Monats

Die Gebietsbetreuung des Ampertals bei den Landschaftspflegeverbänden Dachau und Fürstenfeldbruck stellt jeden Monat einen "echten Ureinwohner" vor. Auch wenn sich das Ampertal in dieser Hinsicht nicht mit den großen Voralpenseen messen kann, finden sich dort von Oktober an ebenso gefiederte Wintergäste ein. Einer der auffälligsten ist mit Sicherheit der Gänsesäger. Er zählt zu den Entenvögeln und kommt an der Amper auch als Brutvogel vor, wobei er vor allem Baumhöhlen oder künstliche Nistkästen nutzt.

Auffälliger ist der Gänsesäger jedoch im Winter, wenn er in zum Teil großen Trupps auf dem Fluss sein Balzgeschäft verrichtet und sich die Paare für die nächste Brutsaison finden. Dabei werden oft "Ehen" über Ländergrenzen hinweg geschlossen, da sich an der Amper die Vögel des nordischen Hauptverbreitungsgebiets und die Einheimischen aus der wesentlich kleineren Population entlang des Alpenbogens begegnen. Die Männchen bieten zu dieser Jahreszeit ein eindrucksvolles Bild: Schwarzgrün schillert ihr Kopf und leuchtend rot ist der Schnabel, während das restliche Gefieder mit seinem strahlenden Weiß, welches lediglich auf dem Rücken durch ein wenig Schwarz unterbrochen wird, dem Beobachter oft schon aus weiter Entfernung ins Auge sticht.

Die Weibchen hingegen sind mit ihrem rostfarbenen Kopf, der einen kecken Schopf aufweist, und dem in verschiedenen Abstufungen grauen Körper wesentlich unauffälliger. Bei näherer Betrachtung offenbart der Schnabel viel über die Lebensweise dieses Vogels. Mit seiner Hakenspitze und den scharfen Hornzähnen, denen er auch den Namensbestandteil "Säger" verdankt, kann er hervorragend Fische erbeuten und festhalten. Da er dazu rein auf sein Sehvermögen angewiesen ist, benötigt er klare, saubere Gewässer, in denen er seine Tagesration von circa 300 Gramm Fisch erjagen kann. In natürlichen Gewässern mit intakten Lebensraumstrukturen hat er dadurch kaum Einfluss auf die Fischpopulation. Wenn die Fischbestände jedoch wie in den meisten bayerischen Flüssen bereits durch Verbauung, Strukturarmut und Stoffeinträge unter Druck stehen, kann der Einfluss des Gänsesägers auf bestimmte Arten durchaus erheblich sein. Ein Grund mehr, den Schutz der Gewässer zu intensivieren und wo immer möglich die Fehler der Vergangenheit rückgängig zu machen.

Die Gebietsbetreuung des Ampertals Dachau und Fürstenfeldbruck wird vom Bayerischen Naturschutzfonds und dem Bezirk Oberbayern gefördert.

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