Ehrenamtliche Hilfe:Zum Leben bleibt nichts übrig

in der Ukraine

BRK-Vertreter Hans Ramsteiner und Natalie Bukhta mit einer 92-jährigen, ukrainischen Patientin.

(Foto: OH)

Rotes Kreuz Dachau unterstützt Notleidende in der Ukraine

Wenn Miete und Nebenkosten die gesamte Monatsrente von nur 50 Euro auffressen, bleibt nichts mehr zum Leben. So ergeht es den meisten Rentnern in der Ukraine, die ums Überleben kämpfen müssen. "Ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie schwer es ist, nach einem arbeitsreichen Leben jeden Monat nicht zu wissen, wie es weitergehen soll", berichtet Natalie Bukhta. Die 29-jährige Ukrainerin studiert in Augsburg und hat den Hilfstransport des Dachauer Roten Kreuzes im Mai nach Iwano Frankiwsk als Dolmetscherin begleitet. Besonders hart von der derzeitigen Krise in der Ukraine sind alleinstehende alte Menschen betroffen. Zwar werden sie medizinisch mit dem Nötigsten versorgt - bei den alltäglichen Dingen aber werden sie allein gelassen und leben in unvorstellbarer Armut. Das Rote Kreuz Dachau hat deshalb zusammen mit dem Ukrainischen Roten Kreuz das Projekt "Krankenschwestern für Iwano Frankiwsk" ins Leben gerufen.

Damit soll eine Lücke geschlossen werden, die aufgrund staatlicher Sparmaßnahmen entstanden ist. Die Rotkreuzschwestern versorgten die Menschen auf dem Land mit einfachen medizinischen Hilfeleistungen, Kleidung und Essen und machten auch Hausbesuche, wenn die alten Menschen nicht mehr mobil oder pflegebedürftig sind. Fast alle Rotkreuzschwestern wurden gekündigt und alternative funktionierende Einrichtungen stellt der Staat bislang nicht zur Verfügung. Walerij Startschenko, Geschäftsführer des Roten Kreuzes in Iwano Frankiwsk, und Hans Ramsteiner, stellvertretender Vorsitzender des Dachauer Kreisverbandes, unterzeichneten nun einen Kontrakt, mit dem acht Krankenschwestern ein Jahr lang finanziert werden.

Sie übernehmen die soziale Betreuung von hilfsbedürftigen alten Menschen. "Die Not der Alten ist unbeschreiblich", bestätigt Hans Ramsteiner nach dem Hilfstransport. Als er das Projekt Ende 2017 ins Leben rief, setzte er sich zum Ziel, Spenden für zehn Krankenschwestern zu sammeln. Dass es nun gelungen ist, acht Krankenschwestern zu beschäftigen, freut ihn sehr. Finanziell ist diese Unterstützung nur möglich, weil Sponsoren für einzelne Patenschaften gewonnen werden konnten. Die Hans Rapp Stiftung, die Sparkasse Dachau, die Volksbank Raiffeisenbank Dachau, die Fahrschule Kiemer in Odelzhausen, die Firma Karlstetter, der Blutspendedienst des BRK und die Mitarbeiter des Rotkreuzkreisverbandes Dachau sowie weitere Einzelspender unterstützen diese Aktion. Der Projektstart erfolgte während eines Hilfstransportes, den die Auslandshilfe des Dachauer Roten Kreuzes wieder einmal durchführte.

Acht Helferinnen und Helfer transportierten 20 Tonnen hochwertige Hilfsgüter wie Krankenbetten, orthopädische Trainingsgeräte und Massageliegen in die Ukraine. 27 Jahre lang besteht diese Zusammenarbeit des BRK Dachau mit dem Roten Kreuz in Iwano Frankiwsk nun schon. Walerij Startschenko freut sich über die intensive Hilfe: "Diese Kooperation ist das zeitlich längste Rotkreuz-Hilfsprojekt in der gesamten Ukraine."

Spenden: Volksbank Raiffeisenbank Dachau eG - IBAN: DE98 7009 1500 0000 0259 09 BIC: GENODEF1DCA oder Sparkasse Dachau - IBAN: DE97 7005 1540 0000 9234 66 BIC: BYLADEM1DAH. Kennwort: Krankenschwestern für Iwano Frankiwsk.

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