Drei zusätzliche Eingangsklassen:Das Gymnasium boomt

Die Rückkehr zur neunjährigen Ausbildung lässt die Übertrittszahlen steigen

Von Robert Stocker, Dachau

Die Zahl der Schüler an den drei Gymnasien im Landkreis wird im kommenden Schuljahr voraussichtlich deutlich steigen. Nach dem aktuellen Stand der Neuanmeldungen wird es im Vergleich zum laufenden Schuljahr drei zusätzliche Eingangsklassen geben, zwei am Josef-Effner-Gymnasium und eine am Gymnasium Markt Indersdorf. An den vier Realschulen ist die Entwicklung leicht gegenläufig: Hier sinkt die Zahl der Eingangsklassen von 16 auf 15. Die endgültige Schülerzahl an den weiterführenden Schulen steht für das Schuljahr 2017/18 noch nicht fest, weil Anmeldungen noch bis zum Schuljahresende möglich sind. Einen genaueren Bericht über die Entwicklung der weiterführenden Schulen legt die Landkreisverwaltung an diesem Freitag, 8.30 Uhr, im Schul- und Kreisausschuss vor.

Bisher lagen die Schülerzahlen an den Realschulen und an den Gymnasien im Landkreis etwa gleichauf. Zu Beginn des laufenden Schuljahrs starteten Realschulen und Gymnasien jeweils mit 16 Eingangsklassen. Im kommenden Herbst werden die Gymnasien die Realschulen voraussichtlich überrunden. Albert Herbst, Sachgebietsleiter für die Kreiseinrichtungen am Landratsamt, will jedoch noch nicht von einer Trendwende sprechen. "Das ist eher eine Momentaufnahme."

Wie viele Schülerinnen und Schüler im Schuljahr 2017/18 die weiterführenden Schulen letztlich besuchen, sei noch mit einem Fragezeichen versehen. Die jetzt vorliegenden Zahlen wurden im Mai erhoben. "Da kann sich noch einiges tun, zum Beispiel durch Zuzug und Wegzug", sagt Herbst. Warum die Schülerzahl an den Gymnasien steigt, sei zum jetzigen Zeitpunkt nicht genau festzumachen. Zum einen gebe es in der vierten Jahrgangsstufe der Grundschulen wieder mehr Schüler. Zum anderen vermutet Albert Herbst, dass das Gymnasium durch die Wiedereinführung des G 9 für viele wieder attraktiver wird. "Die Schülerinnen und Schüler der 5. und 6. Jahrgangsstufe im G 8 können problemlos auf das G 9 umsteigen."

Am Josef-Effner-Gymnasium steigt die Zahl der Eingangsklassen von sechs auf acht. Dort wird es voraussichtlich sechs normale und zwei gebundene Ganztagsklassen geben. Am Indersdorfer Gymnasium nimmt die Zahl der Eingangsklassen von fünf auf sechs zu. Die offene Ganztagsschule wird dort ausgebaut. Geplant ist ein neues Ganztagsgebäude, für das eine Machbarkeitsstudie erarbeitet wurde. Sie wird am Freitag im Schul- und Kreisausschuss vorgestellt. Das Ignaz-Taschner-Gymnasium bleibt bei fünf Eingangsklassen. Wegen der räumlichen Enge eigentlich eine zu viel, so Herbst. "Deswegen ist die beschlossene Erweiterung wichtig." In Karlsfeld ist ein viertes Gymnasium geplant, das vom Kultusministerium inzwischen genehmigt wurde. Weil die Schülerzahlen durch den starken Zuzug im Landkreis steigen, sei das vierte Gymnasium umso wichtiger, sagt der Sachgebietsleiter am Landratsamt. "Das Gymnasium schafft Kapazitäten, die wir brauchen werden." Das Raumprogramm wird sich am G 9 orientieren. An der Schule ist ein Ganztagsangebot geplant; wie es genau aussieht, ist noch offen. Die Euphorie für die gebundene Form ist Herbst zufolge abgeebbt, weil die Eltern flexibel sein wollen. In gebundenen Ganztagsklassen ist Nachmittagsunterricht bis 16 Uhr Pflicht. Eltern, die berufstätig sind, vermissen aber auch ein Angebot während der Ferien.

Die Dachauer Realschule startet erneut mit vier Eingangsklassen, die Realschule in Indersdorf wieder mit fünf und die Realschule Odelzhausen wieder mit zwei. An der Theresia-Gerhardinger-Realschule in Weichs geht die Zahl der Eingangsklassen von fünf auf vier zurück. Dort gibt es voraussichtlich drei normale und eine gebundene Ganztagsklasse.

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