Dachau:Rechtsextremismus begegnen

Andrea Röpke

Andrea Röpke wurde für ihre Forschungen über den Rechtsradikalismus mehrfach ausgezeichnet.

(Foto: Linus Lemming/dpa)

Vortragsreihe des Runden Tischs gegen Rassismus im Landkreis will über rechtes Gedankengut aufklären

Von Benjamin Emonts, Dachau

Der Runde Tisch gegen Rassismus Dachau hat sich zu einem breiten Bündnis der politischen Parteien sowie Organisation der Bildung und des Sozialen entwickelt. Diesem Bündnis schließt sich jetzt auch der Landkreis Dachau als Kommune offiziell an, wodurch das Bündnis noch mehr an Anerkennung und Bedeutung gewinnen wird. Im Frühjahr 2017 startet es eine Vortragsreihe zum Thema "Facetten Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit". Den Anfang macht die Politologin und Journalistin Andrea Röpke am Donnerstag, 26. Januar, im Dachauer Ludwig-Thoma-Hauses. Röpke hat zahlreiche Artikel und Bücher über Rechtsextremismus in Deutschland veröffentlicht. Sie gilt aus ausgewiesene Kennerin der Szene.

In Dachau will die Journalistin ihr gerade erst erschienenes "Jahrbuch Rechte Gewalt" vorstellen. Das Werk versammelt in einer umfassenden Chronik alle Gewaltverbrechen mit rechtsradikalem Hintergrund. Einzelne Fälle und Täter dokumentiert Röpke in Reportagen und Porträts. Vorgehensweisen, Tätergruppen, lokale Schwerpunkte und Tendenzen leuchtet sie in Hintergrundberichten und Analysen aus. Röpke will in ihrem Vortrag auch verdeutlichen, dass rechtsmotivierte Gewalt in Deutschland keineswegs ein neues Phänomen ist. Es gebe eine kontinuierlich arbeitende militante Szene.

Am Donnerstag, 23. Februar, setzt Juliane Lang die Reihe im Bürgertreff Ost am Ernst-Reuter-Platz mit einem Vortrag zum Thema "Antifeminismus von Rechts" fort. Lang zählt zum "Forschungsnetzwerk Frauen und Rechtsextremismus". Sie klärt über die verschiedenen Akteure auf, die von unterschiedlicher politischer Couleur seien. Sie umfassen nach ihren Recherchen die sogenannten Besorgten Eltern, fundamentalistische Christen und auch Teile der bürgerlich-konservativen Presse. Lang diskutiert außerdem Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den Strategien der verschiedenen Akteure und geht folgenden Fragen nach: Inwieweit gelingt es der extremen Rechten, direkt oder indirekt Einfluss auf gesellschaftliche Prozesse zu nehmen? Wie lässt sich dem begegnen?

Abschließend referiert Karin Gotschalk am 16. März im Ludwig-Thoma-Haus über "Homo- und Transfeindlichkeit in den deutschen Medien". Die stellvertretende Chefredakteurin der Berliner TAZ will veranschaulichen, dass Diskussionen um Geschlechtsidentitäten stellvertretend für gesamtgesellschaftliche Debatten stehen. Alle Vorträge beginnen um 19 Uhr (Weitere Informationen unter: www.dachau-zeigt-zivilcourage.de).

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