Debatte um Krankenhaus:Ombudsmann für Helios-Klinik

CSU-Kreistagsfraktion fordert neutrale Beschwerdestelle

Eine Woche nach der SPD-Kreistagsfraktion meldet sich in der Debatte um das Helios-Amper-Klinikum nun auch die Kreistagsfraktion der CSU zu Wort und fordert eine neue Stelle für einen ehrenamtlich tätigen Ombudsmann beziehungsweise zwei Ombudsleute - "idealerweise gemeinsam mit den Amperkliniken", wie es in dem Antrag an Landrat Stefan Löwl (CSU) heißt. Diese Ombudsstelle solle als "neutrale, fachkundige Instanz für Patienten zur Verfügung stehen, welche nach beziehungsweise trotz Inanspruchnahme des klinikeigenen Beschwerdemanagements weiterhin Grund zur Kritik haben und diese an den Landrat oder den Kreistag herantragen". Als unparteiische, neutrale und fachkundige Institution bestehe auch "die Möglichkeit der Vermittlung zwischen Patient und Klinik". Schon seit Monaten wird öffentlich über Probleme in den Amperkliniken diskutiert, insbesondere über die angeblich völlig unzureichende Zahl von Pflegekräften im Haus. Nachdem der Landkreis den Großteil seiner Anteile verkauft hat - er hält nur noch rund fünf Prozent - sind die direkten Einflussmöglichkeiten des Landkreis auf die vom Konzern Helios geführte Klinik begrenzt. Im Kreisrat rumort es trotzdem gewaltig, zumal der öffentliche Druck, etwas gegen die Missstände zu unternehmen, wächst.

"Dass sich die Kollegen aller Fraktionen intensiv Gedanken über Verbesserungsmöglichkeiten an unseren Kliniken machen", begrüßt die CSU ausdrücklich. Auch ihre Fraktion erwarte neben strategischen Entscheidungen wie dem weiteren Ausbau der Klinikstandorte "natürlich auch eine hohe medizinische und pflegerische Qualität". Allerdings sehe sich der Kreistag "mit unterschiedlichsten, sich teilweise widersprechenden Informationen über die Arbeit der Helios-Amper-Kliniken konfrontiert, insbesondere hinsichtlich der medizinischen und vor allem der pflegerischen Qualität der Patientenversorgung". Zur Beurteilung und objektiven Bewertung dieser Informationen verfügten die Kreisräte weder über vertrauenswürdige Daten, noch über einschlägige Fachkompetenz. Die SPD hatte unter anderem eine Mitarbeiterbefragung gefordert. Um ein realistisches Bild über den Ist-Zustand zu erhalten, solle der Ombudsmann den Kreisgremien regelmäßig Bericht erstatten. Gleichzeitig hebt die CSU hervor, dass sie bereits in einer Vielzahl von Gesprächen und Kontakten sowie einem Besuch im Sommer auf Verbesserungen hingewirkt habe.

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