Das Publikum dankt:Nah am Leben

Die ersten Lesungen mit Sigi Zimmerschied und Katja Lange-Müller

Die städtische Reihe "Dachau liest", entwickelt sich zu einer festen Größe im Dachauer Kulturleben. Den Auftakt machte dieses Jahr der Kabarettist Sigi Zimmerschied mit seinem Roman "Der Komparse". Der unglückselige Held ist ein wahrer Gegenentwurf zu Zimmerschied selbst, wie schon der Name suggeriert: "Stefan Fadinger".

Die SZ schrieb: "Er ist das, was man gemeinhin eine graue Maus nennt." Das Publikum war von der Lesung begeistert, vor allem wenn der Autor mit grotesker Komik den Irrsinn der Mainstream-Medienwelt beschreibt. Zimmerschied hat einen Roman geschrieben, der bei allem Witz nachdenklich macht. Sein Auftritt war die passgenaue Ouvertüre.

Autorin Katja Lange-Müller erzählte von ihrem Leben, das angesichts der Ausbeutung von Pflegekräften in Altenheimen und Kliniken politisch brisant ist. Mit zynisch-tragischem Humor rührte sie ihr Publikum auf dem Literaturfest in Dachau zu Tränen.

Die SZ urteilte: "Und so verwunderte es nicht, dass der Anlass, dieses Buch zu schreiben, ein immer wiederkehrender Albtraum war". "Ich träumte, dass ich dringend auf die Station muss, aber ich kam nie hin", erzählt Lange-Müller den Dachauern. "Da habe ich gemerkt, ich bin mit der Geschichte noch nicht fertig." Heute freut es die Autorin, dass sie von Pflegekräften zur Lesung eingeladen wird. Die Dachauer bedankten sich sogar.

© SZ vom 10.10.2017 / sz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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