Dachau/Nürnberg: Ein Macher mit einem weichen Herz

Der Lehrer Jürgen Fischer wurde 61 Jahre alt. Er ist einer der Konstrukteure der guten Beziehungen der Stadt Dachau und der Gedenkstättenstiftung zu Israel.

(Foto: Privat)

Mehrere hundert Menschen nahmen bei einer Trauerfeier im Nürnberger Westfriedhof Abschied von Jürgen Fischer, der im Alter von 61 Jahren völlig überraschend gestorben war. Zur Trauerfeier kamen auch Bayerns Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) und Gäste aus Dachau, der frühere Oberbürgermeister Peter Bürgel und der ehemalige Landrat Hansjörg Christmann. Jürgen Fischer war seit 2004 Vorsitzender des Nürnberger Lehrer- und Lehrerinnenverbands (NLLV). Dachau aber war ihm vor allem wegen seines Engagements für die Erinnerungspolitik der Stadt verbunden. Jürgen Fischer spielte sich nie in den Vordergrund, aber hinter den Kulissen wirkte er wesentlich an den guten Verbindungen Dachaus und der Stiftung Bayerische Gedenkstätten zu Israel mit. "Er kannte weltpolitische Entwicklungen, besonders im Nahen Osten, bis in kleinste Verästelungen. Er war ein großer Freund, ich möchte fast Kämpfer sagen, für dieses kleine aber für uns alle so bedeutsame Land", sagte Stiftungsdirektor Karl Freller, den mit Jürgen Fischer eine enge Freundschaft verband. Seine Mitarbeit bei der Pflege internationaler Kontakte der Stiftung habe sich als Segen erwiesen. Als einen selbstlosen, kompetenten und durchsetzungsstarken Mann mit einem weichen Herzen charakterisierte Freller ihn - und als einen "der wertvollsten Menschen, die mir begegnet sind". Jürgen Fischer war in der Welt zu Hause. In Ottawa riss ihn bei einer Lehrerkonferenz vor einer Woche ein Herzinfarkt aus dem Leben. US-Präsidentschaftskandidat Jeb Bush kondolierte: "I am so sorry. He was a great guy."