Dachau/München:Brutal und sadistisch

23-Jähriger wegen Vergewaltigung zu acht Jahren Haft verurteilt

Die Tat, sagt der Vorsitzende Richter bei der Urteilsbegründung, sei "brutal, sadistisch und menschenverachtend" gewesen. Wegen gefährlicher Körperverletzung, Vergewaltigung sowie vorsätzlicher Körperverletzung hat das Landgericht München II einen 23-Jährigen aus München zu acht Jahren Haft verurteilt. Zu der Tat kam es Anfang April vergangenen Jahres. Der Angeklagte hatte das Opfer, mit dem er einmal befreundet war, in der Nacht des 4. April mit in die Wohnung eines Freundes nach Dachau genommen. Dort tranken der 23-Jährige und die Frau Alkohol. Als die 40-Jährige in den frühen Morgenstunden aufwachte, begann sie mit den beiden Hunden in der Wohnung zu spielen. Daraufhin rastete der Angeklagte, der bis zu seiner Festnahme als Sicherheitsmann in der von Flüchtlingen bewohnten Münchner Bayern-Kaserne arbeitete, völlig aus.

Der muskulöse, breitschultrige Mann schlug ohne Vorwarnung mit der Faust auf seine ehemalige Freundin ein. Sie erlitt unter anderem eine Kieferhöhlenfraktur und ein Hämatom im Gesicht. Außerdem platzte ihre Unterlippe auf. Danach, so Richter Martin Hofmann, habe der Angeklagte sein blutendes Opfer wie eine Puppe ins Bad gezerrt, in die Wanne geworfen und es aufgefordert, sich zu duschen. Anschließend riss der 23-Jährige der Frau die Kleider vom Leib, zog sie in ein Zimmer, wo er sie brutal vergewaltigte. Die Tat bezeichnete Richter Hofmann als "sadistische Machtdemonstration". Der Angeklagte habe seinem Opfer dessen Ohnmacht demonstriert.

Der aus Ungarn stammende Sicherheitsmann nahm das Urteil äußerlich ungerührt zur Kenntnis. Als ihm eine Dolmetscherin ein Formblatt vorlesen wollte, in dem es darum geht, wie man Revision gegen ein Urteil einlegen kann, sagte der 23-Jährige: "Wir können das abkürzen, ich nehme das Urteil an." Das Opfer leidet bis heute an den Folgen der Vergewaltigung.

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