Dachau/Fürstenfeldbruck:Bezüge steigen nicht automatisch

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Sparkassenverband wehrt sich gegen Vorwürfe des Bürgerforums

Von Stefan Salger, Dachau/Fürstenfeldbruck

Der bayerische Sparkassenverband wehrt sich gegen die vom Bürgerforum Landsberg erhobenen Vorwürfe und gegen die Darstellung, eine Fusion von Instituten setze einen "Automatismus" bei den Bezügen von Vorständen und Verwaltungsräten in Gang, durch den diese deutlich stiegen. Einen solchen Automatismus gebe es nicht, so die Sprecherin Eva Mang. Vielmehr sei es in jedem Einzelfall Sache des Verwaltungsrats, über eine Höherstufung zu entscheiden. Hintergrund ist der Umstand, dass nach einer Fusion, wie sie die Sparkassen Fürstenfeldbruck, Dachau und Landsberg zurzeit prüfen, das neu entstehende Institut in eine höhere Klasse aufsteigt, in der dann höhere Maximalgrenzen für Vorstands- und Verwaltungsratsbezüge gelten. Eva Mang zufolge kann der jeweilige Verwaltungsrat der Sparkasse, dem in der Regel Landräte sowie Stadt- und Kreisräte angehören, auch nicht sofort den gesamten Spielraum ausschöpfen: Die Vergütungsrichtlinien ermöglichen keine Erhöhung im Jahr der Fusion und in den Folgejahren Schritte von jeweils maximal zehn Prozent.

Die Frage, ob es Beispiele in der jüngeren Vergangenheit gegeben hat, in denen Verwaltungsräte den Spielraum nach oben nicht zumindest weitgehend ausgeschöpft und damit dem neuen Vorstand sowie dem Verwaltungsrat selbst die entsprechenden Zuwächse verweigert haben, konnte Mang nicht beantworten. Die Sparkassensprecherin rechtfertigt Steigerungen grundsätzlich durch den mit einer Fusion einhergehenden Zuwachs an unternehmerischer Verantwortung. Vorstandsverträge seien auf jeweils fünf Jahre befristet, eine Verlängerung um weitere fünf Jahre erfordere aber eine Entscheidung des Verwaltungsrats.

Die Sparkasse Dachau hat sich zu der Kritik nicht geäußert. Die Fürstenfeldbrucker wollten sich mit Verweis auf den ergebnisoffenen und sehr frühen Zeitpunkt der Fusionsprüfung nicht zur Kritik des Bürgerforums und von dessen Sprecher Rainer Gottwald äußern.

© SZ vom 02.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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