Dachau/Allach:Ludwigsfeld soll Ort des Erinnerns werden

Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) unterstützt das Vorhaben, in der Siedlung Ludwigsfeld an die Vergangenheit des Viertels zu erinnern. Bevor die Siedlung in den Fünfzigerjahren entstanden ist, befand sich dort von 1943 bis 1945 das Außenlager Allach des Konzentrationslagers Dachau. Bisher erinnern nur zwei Gedenktafeln an die Historie der Siedlung, die an der letzten noch stehenden Baracke des ehemaligen Außenlagers angebracht sind. Der Stadtteilhistoriker Klaus Mai hat in einem Totenbuch die Namen von 1441 gestorbenen Häftlingen dokumentiert und dieses Buch nun gemeinsam mit Vertretern der Lagergemeinschaft Dachau dem Oberbürgermeister im Rathaus übergeben.

Wo, in welcher Größe und in welcher Form ein Ort der Erinnerung entstehen könnte, ist noch vollkommen offen. Für Oberbürgermeister Dieter Reiter hängt das vom Ergebnis der archäologischen Untersuchungen in der Siedlung ab, die er erst abwarten möchte. Unabhängig davon haben das Kulturreferat und die Gedenkstätte Dachau bereits eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, die ermitteln soll, wie ein Gedenkort in der Siedlung Ludwigsfeld aussehen könnte; mit einem Ergebnis der Untersuchung wird im Juni nächsten Jahres gerechnet.

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