Dachau:Wie in Linz

Dachauer Bürgergemeinschaft beantragt Trinkwasserspender

Die österreichische Stadt Linz ist offenbar das neue Lieblingsvorbild der Dachauer Stadtratsfraktionen. Während das Bündnis wie immer groß denkt und gern das Konzept des - vergleichsweise kleinen - Linzer Kulturquartiers in einer ehemaligen Tabakfabrik für das viermal größere MD-Gelände übernehmen will, bleibt die ÜB mit ihrem aktuellen Stadtratsantrag gewohnt in Sichtweite. In Linz gibt es öffentliche Trinkwasserspender und solche hätte die Überparteiliche Bürgergemeinschaft gerne auch in Dachau. Für das gute Wasser der Stadtwerke sei das eine noch bessere Werbung als nur Plakate an Bushaltestellen. Außerdem würde das Angebot Passanten besonders an heißen Sommertagen sicher sehr gelegen kommen. Tatsächlich sind Trinkwasserbrunnen in deutschen Städten rar geworden, auch das Leitungswasser, das in anderen Ländern Gastronomen ihren Besuchern selbstverständlich auf Kosten des Hauses auf den Tisch stellen, ist in Deutschland die Ausnahme. Der Antrag der ÜB, "an zentralen, öffentlichen Plätzen im Stadtgebiet gut sichtbare, barrierefreie und unentgeltliche Trinkwasserstellen" einzurichten, erfordert mithin geradezu einen Mentalitätswandel. Die ÜB begründet, Trinkwasserspender seien auch gut für die Gesundheit der Dachauer. Als Standorte schlagen die ÜB-Stadträte den Rathausplatz, den Unteren Markt und den Ernst-Reuter-Platz vor. Der Antrag wird vermutlich im Werkausschuss verhandelt werden.

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