Dachau:Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch

Dachau: Häppchen gefällig? Damiano, Jessica und Cathrin.

Häppchen gefällig? Damiano, Jessica und Cathrin.

(Foto: Toni Heigl)

Einen Vormittag lang präsentieren zehn Unternehmen an der Mittelschule-Süd ihr Ausbildungsprogramm

Von Petra Schafflik, Dachau

Vollständige, fundierte Unterlagen überreicht von ordentlich gekleideten, höflichen jungen Leuten, die sich im simulierten Bewerbungsgespräch gut geschlagen haben: "Das Feedback war durchweg positiv", freut sich Petra Fuchsbichler, Schulleiterin der Mittelschule-Süd, über die Rückmeldungen beim diesjährigen Bewerbungstraining. Personalverantwortliche von zehn großen Arbeitgebern der Region haben mit den Schülern realitätsnah Bewerbungsgespräche trainiert und waren durchweg zufrieden mit dem Ergebnis. Diese Resonanz der Experten bestätigt die Bedeutung des umfangreichen Programms zur Berufsorientierung, das die Mittelschule-Süd organisiert.

Bevor die Schüler das Bewerbungsverfahren trainieren, gilt es erst einmal, ein geeignetes Berufsfeld für jeden einzelnen zu finden. Keine leichte Aufgabe, die Liste der Ausbildungsberufe ist umfangreich. Auch hier hilft die Schule: Regelmäßig fahren Lehrer mit ihren Schülern zu Berufsinformationsveranstaltungen oder Ausbildungsmessen. Jetzt holte sich die Schule auch einen Querschnitt der Berufswelt ins Haus: Vinzenzmurr, BMW, ATU, MAN, Deutsche Post und die benachbarte Kita Am Bach präsentierten sich und ihr Ausbildungsprogramm. Den Schülern der siebten und achten Jahrgangsstufe wurden so unterschiedliche Berufe wie Erzieher, Einzelhandelskaufmann oder KFZ-Mechatroniker erläutert.

Die Arbeit an einer Metzgerei-Theke kann sich der 15-jährige Maximilian nach dem Einblick in den Arbeitsalltag ganz gut vorstellen. "Das wäre was für mich", ein Praktikum im Verkauf will er jetzt absolvieren. Dagegen strebt die 14-jährige Oana in einen sozialen Zweig. Technische Berufe, die sie sich beim Berufsinfo-Tag näher angesehen hat, "das ist nichts für mich." Marcel dagegen möchte unbedingt Bankkaufmann werden. Dass er ein gutes Abschlusszeugnis des M-Zugs brauchen wird für seinen Traumberuf, das ist dem 15-jährigen klar. Verlorene Zeit war der Berufsinfotag für ihn trotzdem nicht. Denn die Aufgaben einer Fachkraft für Kurier-, Express- und Postdienstleistungen, wie der Beruf eines Briefträgers korrekt heißt, könnten Marcel durchaus gefallen. "Da ist man viel an der frischen Luft und hat mit Menschen zu tun, das wäre eine Alternative." Interessant fand auch Florian den Vormittag, fundierte Informationen über den Beruf des Kfz-Mechatronikers haben ihn begeistert. "Das könnte ich mir gut vorstellen."

Für die Schüler war der Vormittag ein Gewinn. Auch wer schon einen konkreten Berufswunsch hatte, konnte seine Vorstellungen ergänzen und neue Einsichten gewinnen. Schade findet es Schulleiterin Petra Fuchsbichler, dass ausgerechnet die Handwerkskammer, die oft über Nachwuchsmangel klagt, trotz Zusage keinen Vertreter an die Schule geschickt hat. Wo im Handwerk interessante Berufsperspektiven auf sie warten, haben die Schüler zumindest auf diesem Berufsinfotag nicht erfahren.

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