Dachau:Von wegen Breaking Bad

Haftstrafen für zwei Männer, die dilettantisch Ecstasy produzierten

Sie träumten vom großen Geld. Und zwar mit der Produktion von Ecstasy-Tabletten. Doch der Plan schlug fehl. Die Herstellung zeigte sich weitaus komplizierter als gedacht. Und die Pillen, die zwei junge Männer aus dem Landkreis an Drogenkonsumenten weitergaben, brachten ihnen angeblich nicht viel ein. Denn ihre Kundschaft soll es mit der Bezahlen nicht so genau genommen haben. Im März vergangenen Jahres flog das Duo auf und wurde jetzt vor dem Landgericht München II zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.

Gegen den jüngeren der beiden Männer, einen 22-jährigen Einzelhandelskaufmann, verhängte das Gericht eine Jugendstrafe von fünf Jahren und sechs Monaten. In das Strafmaß wurde eine Vorverurteilung miteinbezogen. Der Komplize des Einzelhandelskaufmann muss für vier Jahre hinter Gitter. Da er bereits 24 ist, wurde er nach Erwachsenenstrafrecht verurteilt. Außerdem muss er befürchten, dass zwei noch offene Bewährungen von insgesamt zwei Jahren widerrufen werden. Im Fall des Einzelhandelskaufmann ordnete das Gericht zudem die Unterbringung in einer Entziehungsanstalt an.

Beim Absatz der Tabletten, die Bezeichnungen wie "Bart Simpson", "Winnie Pooh" oder "Tweety" hatten, hatte es Schwierigkeiten gegeben. Der Grund: "Die dilettantische Herstellung. Die Leute haben davon blaue Finger bekommen. Die Farbe ist zwei Tage nicht abgegangen", sagte der 22-Jährige. Bei der Festnahme fanden Ermittler mehr als 20 Kilogramm Cellulose. Angeblich hätte diese zur Produktion von mindestens 31 000 Ecstasy-Tabletten verwendet werden sollen.

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