Dachau:Unterstützung für das Technische Hilfswerk

Dachau: Zur Einweihung des neuen Fahrzeugs überreichte die politische Prominenz einen symbolischen Zündschlüssel.

Zur Einweihung des neuen Fahrzeugs überreichte die politische Prominenz einen symbolischen Zündschlüssel.

(Foto: Toni Heigl)

Mehr als 35 000 Stunden ehrenamtliche Arbeit leistete das THW in diesem Jahr. Dafür gibt es nun ein neues Fahrzeug

Von Benjamin Emonts, Dachau

Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann ist oftmals dort, wo etwas gefeiert wird. Im Dezember 2014 beispielsweise würdigte Herrmann mit einer Rede die abgeschlossene Elektrifizierung der ehemaligen Linie A, die nun als S-Bahn durch den Landkreis führt. Nun, ein Jahr später, erwies der Bayerische Innenminister dem Technischen Hilfswerks (THW) Dachau seine Ehre. Der THW-Ortsverband ging seine Jahresabschlussfeier an. Ausschlaggebend für den hohen politischen Besuch aber dürfte die feierliche Einweihung des nagelneuen Wechselladerfahrzeugs samt Abrollbehälter namens "Ölschaden" gewesen sein.

Die Ankunft des neuen 290 000 Euro teuren Fahrzeugs wurde sehnlich erwartet von den Ehrenamtlichen des THW. Es dient der sogenannten örtlichen Gefahrenabwehr des Landkreises Dachau und wappnet das THW bestens für jegliche Art von Ölschäden auf Straßen und Gewässern. Zugleich ist das Wechselladerfahrzeug die optimale Ausrüstung für Hochwasser. "Der Abrollbehälter enthält alle wichtigen Geräte und Werkzeuge und ist dabei äußerst flexibel einsetzbar. Damit können die Ehrenamtlichen des THW künftig noch effektiver helfen", gab sich Joachim Herrmann in seiner Rede überzeugt.

Neben dem bayerischen Innenminister, den Landtagsabgeordneten Bernhard Seidenath (CSU), Martin Güll (SPD) und Anton Kreitmair (CSU) waren auch Bezirkstagspräsident Josef Mederer, Landrat Stefan Löwl (beide CSU) und zahlreiche Landkreisbürgermeister und Kreisräte am Abend in die weihnachtlich geschmückte THW-Halle in Günding gekommen. Zusätzlich begrüßte THW-Chef Georg Leitenstorfer rund 300 ehrenamtliche Vereinsmitglieder und Vertreter von Polizei, THW, Feuerwehr und Rettungsdiensten. Die Weihe des Fahrzeugs und zwei neuer Schlauchboote nahmen der evangelische Pfarrer Gerhard Last sowie Diakon Albert Wenning vor - musikalisch untermalt durch den Gospelchor "Moving Hands".

Um das neue Fahrzeug finanzieren zu können, waren erhebliche finanzielle Anstrengungen nötig. Die Gesamtkosten von rund 290 000 Euro wurden zu je 100 000 Euro vom Landkreis und den Gemeinden des Landkreises übernommen. Der THW-Förderverein selbst trug 90 000 Euro bei. "Ein beachtlicher Anteil für einen gemeinnützigen Verein, der mit Eigenmitteln zur Beschaffung eines Einsatzfahrzeugs beiträgt", sagte der stolze Vereinsvorstand und THW-Pressesprecher Sven Langer, der sich bei den zahlreichen Sponsoren und Vereinsmitgliedern bedankte. Langer vergaß dabei nicht zu erwähnen, dass die beiden Schlauchboote allein vom Bund und dem Landkreis beschafft wurden, "damit das THW wieder sorglos auf den Gewässern und Seen im Landkreis Dachau Einsätze bestreiten kann". Zumal die beiden alten, reparaturanfälligen Schlauchboote, die noch aus den Siebzigerjahren stammten, ihren Zenit schon langte überschritten hätten und nur noch bedingt einsatztauglich gewesen seien.

Neben der Einweihung des neuen Inventars stand der obligatorische Jahresrückblick des Dachauer THW auf dem Programm. Pressesprecher Langer rechnete vor, dass die Ehrenamtlichen im Ortsverband mehr als 35 000 Stunden im laufenden Jahr 2015 leisteten - "in angestellte Vollzeitkräfte umgerechnet würde man hierfür 21,5 Menschen beschäftigen müssen", betonte Langer. 102 Einsätze hatte das THW in diesem Jahr, hauptsächlich wurde es bei Umweltschäden, LKW- und Verkehrsunfällen, aber auch sehr oft bei Asyl- und Flüchtlingshilfen oder dem G7- Gipfel hinzugerufen. Innenminister Joachim Herrmann würdigte dies und dankte für den unermüdlichen Einsatz: "Eine feste Verankerung in der THW-Gemeinschaft vor Ort sowie die moderne und einsatzorientierte Ausbildung sind bestimmende Merkmale ihres THW-Ortsverbandes. Bis zu 40 000 Helferstunden pro Jahr beweisen, dass Ihre Mitglieder zu jeder Tages- und Nachtzeit bereitstehen, um unserer Bevölkerung zu helfen. Dafür ein herzliches Vergelt's Gott."

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