Dachau:Polizist rettet sich durch Sprung über die Leitplanke

Auf eisglatter Straße ereignete sich eine Serie von Verkehrsunfällen. Ein außer Kontrolle geratener Abschleppwagen hätte beinahe einen 29-jährigen Polizeibeamten in den Tod gerissen.

Helmut Zeller

Dachau: Nicht mehr fahrtüchtig war der Radfahrer, den die Polizei Mittwochnacht an der Frühlingstraße aufgegabelt hat.

Nicht mehr fahrtüchtig war der Radfahrer, den die Polizei Mittwochnacht an der Frühlingstraße aufgegabelt hat.

(Foto: Toni Heigl)

- Ein 29-jähriger Dachauer Polizist entging am Dienstagmorgen um Haaresbreite dem Tod: Als der Polizeihauptmeister einen Unfall zwischen Röhrmoos und Unterweilbach aufnahm, schleuderte der heranfahrende Abschleppwagen auf der spiegelglatten Fahrbahn und rutschte direkt auf den 29-Jährigen zu. In letzter Sekunde rettete sich der Polizeihauptmeister durch einen Sprung über die Leitplanke ins angrenzende Feld. Auf den Wagen, der am Straßenrand zum Stehen kam, prallte nur kurze Zeit später der Pkw eines 37-jährigen Karlsfelders, der an der Unfallstelle ebenfalls die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren hatte. Glücklicherweise wurden der Karlsfelder und auch der 51-jährige Fahrer des Abschleppwagens nicht verletzt. Aber das Chaos, berichtete ein Polizeisprecher, war perfekt - und es sollte mit Schwerverletzten bei anderen Unfällen noch schlimmer werden.

Chaotische Zustände herrschten schon am Montagabend im Landkreis, als die Straßen sich auf einen Schlag in eisglatte Rutschbahnen verwandelt hatten. Den Anfang machte ein 18-jährigen Fahranfänger aus der Gemeinde Hilgertshausen. Ihm wurde die tückische Eisglätte auf der Kreisstraße 8 zwischen Tandern und Weitenwinterried zum Verhängnis. Der junge Mann war mit seinem Pkw nach Aichach unterwegs, als in einer Rechtskurve das Heck seines Wagens ausbrach und er mit seinem Fahrzeug nach links von der Straße abkam. Der 18-Jährige steuerte noch dagegen, aber es half nichts. Der Wagen prallte jedoch glücklicherweise mit der unbesetzten Beifahrerseite gegen einen Baum, der Fahranfänger kam mit leichteren Blessuren davon. Der Rettungsdienst brachte ihn zur Untersuchung in das Aichacher Krankenhaus. Der Schaden am Fahrzeug wird auf 8000 Euro geschätzt.

Die Unfallserie setzte sich am frühen Dienstagmorgen gegen 4.40 Uhr fort. Ein 25-jähriger Jetzendorfer geriet in einem Waldstück zwischen Petershausen und Jetzendorf aufgrund überfrorener Nässe mit seinem Pkw ins Schleudern. Der Wagen kam nach links von der Fahrbahn ab und krachte mit der linken Seite gegen einen Baum. Durch den Aufprall wurde der Pkw zurück auf die Fahrbahn geschleudert. Dann kam er zum Liegen. Nur mit großer Kraft gelang es den Feuerwehrmännern, die Fahrertür an dem völlig demolierten Fahrzeug zu öffnen und den jungen Mann zu befreien. Der 25-Jährige erlitt schwere, aber nicht lebensbedrohliche Verletzungen, die ein Notarzt sofort behandelte. Danach wurde er in das Amperklinikum gebracht. Der Pkw, an dem ein Schaden von ungefähr 7000 Euro entstand, musste abgeschleppt werden.

Schwer verletzt wurde auch ein 34-jähriger Mann aus der Gemeinde Scheyern beim einem Verkehrsunfall, der sich in einem Waldstück zwischen Jetzendorf und Ainhofen an der Landkreisgrenze bei Puch ereignete. Der 34-Jährige war auf der Kreisstraße in Richtung Ainhofen unterwegs, als er auf der eisglatten Fahrbahn die Kontrolle über sein Fahrzeug verlor. Der Pkw schleudert nach links von der Fahrbahn prallte mit großer Wucht frontal gegen einen Baum. Der Fahrer wurde eingeklemmt. Feuerwehrmänner aus Jetzendorf und Ainhofen schnitten den Mann aus dem Fahrzeugwrack heraus. Der Rettungsdienst brachte ihn zur weiteren Behandlung in das Dachauer Krankenhaus. Am Pkw entstand ein Schaden, der auf 6000 Euro geschätzt wird.

Inzwischen war die Unfallstelle zwischen Röhrmoos und Unterweilbach, an der der 29-jährige Polizeihauptmeister fast sein Leben gelassen hätte, geräumt. Er und seine Kollegen hatten einen Streuwagen der Gemeinde Röhrmoos angefordert. Auf der gestreuten Straße konnte der Abschleppwagen wieder bewegt werden und den zuerst verunglückten Pkw eines 52-jährigen Röhrmoosers aus dem Straßengraben ziehen und auch den zweiten beteiligten Wagen abschleppen. An den Fahrzeugen war ein Schaden von 3000 Euro entstanden.

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