Dachau:Polizei bremst 125 Verkehrssünder

Dachau: Auf den Gehwegen entlang der Dachauer Bahnhofstraße müssen die Radfahrer absteigen.

Auf den Gehwegen entlang der Dachauer Bahnhofstraße müssen die Radfahrer absteigen.

(Foto: oh)

Zu schnell, ohne Gurt, mit Handy: Mit ihrer Kontrollaktion im Landkreis erhoffen sich die Beamten eine präventive Wirkung.

Von Benjamin Emonts, Dachau

Die Polizeiinspektion Dachau hat während einer zweiwöchigen Verkehrssicherheitsaktion im Landkreis Dachau 61 Fahrzeugführer wegen Geschwindigkeitsübertretungen belangt. Zudem wurden in Dachau 41 Radfahrer mit Geldstrafen bedacht, weil sie unerlaubterweise auf Gehwegen unterwegs waren. Die groß angelegte Kontrollaktion, kurz "Viktor" genannt, wurde mit Unterstützung der Münchner Bereitschaftspolizei von den Polizeiinspektionen in Dachau, Starnberg, Landsberg am Lech und Fürstenfeldbruck vorgenommen. Im Landkreis Dachau legten die Beamten ihren Schwerpunkt auf den Radverkehr, Geschwindigkeitsmessungen, Überwachung der Gurtpflicht und des Handyverbots sowie Lastwagen-Kontrollen.

Drei Autofahrer erhielten eine Anzeige

Zwischen dem 13. und 26. Juni führten sie an insgesamt vier Tagen Geschwindigkeitsmessungen mit Radargeräten und Laserpistolen durch. Dafür postierten sich die Polizisten von Erdweg kommend vor dem Petersberg und an der Indersdorfer Gabel. Dort zweigt die Staatsstraße 2047 von Dachau aus gesehen rechts nach Markt Indersdorf ab und führt geradeaus in Richtung Schwabhausen. An dem Unfallschwerpunkt ist die Geschwindigkeit auf 70 Kilometer pro Stunde begrenzt. Während einer vierstündigen Radarmessung an der Stelle übertraten von 1532 Fahrzeugen 47 die erlaubte Geschwindigkeit, das macht in etwa drei Prozent. Drei Autofahrer, die mehr als 24 Stundenkilometer zu schnell waren, erhielten eine Anzeige. Insgesamt wurden an vier Tagen 61 Fahrzeugführer wegen zu schnellen Fahrens belangt. Der Großteil musste Bußgelder zwischen 20 und 30 Euro entrichten. 17 Verkehrsteilnehmer hatten keinen Gurt angelegt und vier benutzten ihr Handy während der Fahrt, was eine Strafe von 60 Euro und einen Punkt in Flensburg bedeutet.

Auf der Bundesstraße 471 kontrollierten Dachauer Polizeibeamte mit Unterstützung der Verkehrspolizeiinspektion Fürstenfeldbruck zehn Lastwagen auf ihre allgemeine Verkehrssicherheit, ordnungsgemäße Frachtsicherung, Gefahrengut und Geschwindigkeit. Bei zwei der Lastwagen beanstandeten die Beamten manipulierte Tachos - ein Straftatbestand.

Positive Bilanz

Am Dachauer Bahnhof wurden 41 Radfahrer erwischt, als sie illegalerweise auf den Gehwegen entlang der Bahnhofstraße oder durch die S-Bahnunterführung fuhren. Sie wurden mit Strafen zwischen zehn und 15 Euro bedacht. "Besonders auf Höhe der Post und des Fischer-Wirts stellen die Fahrradfahrer eine große Gefahr für Fußgänger dar, welche die Gebäude verlassen", sagt der Verkehrsexperte der Dachauer Polizei, Richard Wacht.

Er zieht eine positive Bilanz der zweiwöchigen Aktion. Die sichtbare Präsenz der Polizisten auf den Straßen habe hoffentlich präventive Wirkung auf die Verkehrsteilnehmer. "Und die Beanstandeten sollten sich künftig an die Regeln halten." Sobald die Polizei mit ihren Geschwindigkeitsmessungen begann, wurden die Bürger auch schon über Radio oder Facebook informiert. Einer Autofahrerin kam ihre Loyalität allerdings teuer zu stehen. Unmittelbar vor dem Petersberg, so Wacht, machte die Frau mit ihrer Lichthupe auf die Geschwindigkeitskontrolle aufmerksam und griff sogleich zu ihrem Mobiltelefon, um einem Radiosender davon mitzuteilen. Sie musste 60 Euro Strafe bezahlen.

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