Dachau:Neues Hallenbad bekommt Rutsche und Erlebnisbecken

Dachau: Einen realistischen Blick ins künftige Dachauer Hallenbad geben die Simulationen, die Architekt Wolfgang Gollwitzer im Werkausschuss präsentierte.Simulation: StudioGA München, oh

Einen realistischen Blick ins künftige Dachauer Hallenbad geben die Simulationen, die Architekt Wolfgang Gollwitzer im Werkausschuss präsentierte.Simulation: StudioGA München, oh

Knapp sieben Millionen Euro mehr muss die Stadt Dachau für den gesamten Neubau einplanen.

Von Petra Schafflik, Dachau

Am Konzept hat sich nichts geändert, am Preis schon: Das neue Hallenbad, das die Stadtwerke als Ersatz für den maroden Altbau errichten möchten, soll nun 18,3 Millionen Euro kosten. Das zeigt die Kostenberechnung, die Architekt Wolfgang Gollwitzer mit dem Vorentwurf im Werkausschuss präsentierte. Noch im Mai zeigten sich die Stadträte konsterniert, als der Planer mit ersten Entwürfen einen Kostenrahmen von 13 bis 15 Millionen Euro benannte. Ursprünglich hatte der Stadtrat 2015 eine Kosten-Obergrenze von 11,6 Millionen Euro für das Projekt festgelegt. Dieses Limit wird nun um fast sieben Millionen überschritten. Doch Einsparungen gingen zu Lasten von Qualität und Attraktivität, so Oberbürgermeister Florian Hartmann (SPD). Auch eine Sanierung des Altbaus wäre auf lange Sicht nicht wirtschaftlicher. Die Stadträte entschieden mehrheitlich, das Projekt ohne Abstriche voranzutreiben. Gegenstimmen kamen von Norbert Winter (Bürger für Dachau), Claus Weber (FW) und Jürgen Seidl (FDP).

Lob für den Planer

Die Simulationen, die Architekt Wolfgang Gollwitzer präsentierte, geben einen realistischen Blick ins künftige Dachauer Hallenbad. Erneut gab es Lob für den Planer. Weniger erfreulich waren die Zahlen, die in den Sitzungsunterlagen steckten und eine Bausumme von 18,3 Millionen ausweisen. Das Hallenbad kostet mehr, als eine Konzeptstudie errechnete, auf deren Basis sich die Stadträte gegen eine Sanierung entschieden hatten. Die Kostensteigerung hat mehrere Ursachen: Zum einen stiegen die Baupreise. Auch wird das Bad größer, als die Studie zu Grunde legte. Das liegt an behördlichen Auflagen fürs Schulschwimmen und an den Attraktionen, die sich die Dachauer wünschten.

Mit Blick auf die Kostenmehrung zeigte Architekt Gollwitzer auf, wo der Rotstift angesetzt werden könnte. Ein Verzicht auf Rutsche, Kinder- und Erlebnisbecken brächte eine Million Euro Einsparung. Doch darauf wollte sich im Werkausschuss niemand einlassen. "Die Bürger wollen ein attraktives Bad", sagte Sportreferent Günter Dietz (CSU). Auch Ingrid Sedlbauer (ÜB) fände es seltsam, die Dachauer erst zu befragen, um dann ihre Anregungen zu streichen. Dennoch fragen sich einige Stadträte wie Peter Strauch (CSU): "Können wir uns das leisten?" Ein Projekt in dieser Größenordnung sei "nicht darstellbar", findet Jürgen Seidl (FDP). "Freilich ist ein Hallenbad in gewisser Weise ein Luxusthema, "aber für unsere Stadt gehört es zur Grundausstattung", findet dagegen der Oberbürgermeister. Stadtwerkechef Robert Haimerl rechnete es durch. Sein Fazit: "Der Etat der Stadtwerke kann das Neubauprojekt verkraften." Um das städtische Tochterunternehmen finanziell nicht zu überlasten, soll die Sauna, die drei Millionen kostet, erst als zweiter Bauabschnitt entstehen.

Extra für die Aquaball-Sportler

Zunächst wird nun das gesamte Projekt mit Hallenbad, Abriss des Altbaus und Sauna geplant. Baubeginn ist 2017. Und sogar ein Plus an Ausstattung genehmigte der Ausschuss: Damit die Aquaball-Sportler des Schwimmvereins weiter trainieren können, wird mit Mehrkosten von 300 000 Euro der geplante Hubboden im größeren Schwimmerbecken statt wie bisher vorgesehen im Nichtschwimmerbereich installiert. Die Mitglieder der Bunnyhunters, die die Beratung verfolgten, sind froh darüber.

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