Dachau: Martin Güll fordert Rückkehr zum G 9

Mehr Zeit, weniger Stress: Der SPD-Landtagsabgeordnete Martin Güll fordert eine schnelle Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium

Der Dachauer SPD-Landtagsabgeordnete und Vorsitzende des Bildungsausschusses im Bayerischen Landtag, Martin Güll, fordert eine "schnelle und konsequente" Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium (G 9). Das teilte die SPD-Landtagsfraktion am Mittwoch in einer Presseerklärung mit. Gülls Forderung richtet sich an Kultusminister Ludwig Spaenle, der an diesem Donnerstag im Bildungsausschuss erwartet wird. Vorsitzender Martin Güll bezog vorab eine klare Position: "Um Ruhe und Verlässlichkeit in das bayerische Gymnasium zu bringen, ist eine Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium unabdingbar. Nur so können Schulleitungen und Sachaufwandsträger den Schulbetrieb vernünftig und verlässlich planen."

Der Bildungspolitiker verweist darauf, dass neben SPD, Grünen, Freien Wählern und dem Philologenverband auch die Mehrheit der Eltern für ein neunjähriges Gymnasium sei. "Alle anderen Vorschläge, von Mittelstufe plus über 10plus bis hin zu einem modularisierten Gymnasium, wie es der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) vorschlägt, lösen das Grundproblem nicht", ist Güll überzeugt. Der von der Kultusministerkonferenz vorgesehene Stoff könne nur in neun Jahren vermittelt werden, wenn man keine allzu große Belastung der Schüler durch zu viel Nachmittagsunterricht in Kauf nehmen wolle, so Güll weiter. "Das achtjährige Gymnasium in der jetzigen Form wollen nur wenige. Ein G 9 mit Überholspuren für schnelleres Lernen ist die Zukunftslösung." Das müsse jetzt auch in der CSU-Landtagsfraktion langsam ankommen, findet Güll deutliche Worte. Über die notwendigen pädagogischen Erneuerungen könne man nach einer Grundsatzentscheidung für ein G 9 gerne und in Ruhe reden.

Unterstützung erhält Güll auch von der Gewerkschaft GEW, die sich mit Themen rund um die Erziehung und Wissenschaft beschäftigt. Bei ihrer bayernweiten Tagung am vergangenen Samstag hat die Landesfachgruppe Gymnasium der GEW Bayern ein Konzept für das neue G 9 vorgestellt. Ob und wann die neunjährige Form an den drei Landkreisgymnasien wieder eingeführt wird, ist ungewiss. Jede Schule kann selbst darüber entscheiden, das letzte Wort hat das Kultusministerium. Die Landkreisverwaltung plädiert dafür, das Thema auf Landkreisebene abzustimmen. Ein erstes Gespräch soll es mit den Schulleitungen am 25. Oktober geben.

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