Dachau:Mehr Spielraum

Dachau: Kinderbetreuung, Spielplatz und sozialer Wohnungsbau sollen auf dem Gelände der ehemaligen griechischen Schule verwirklicht werden.

Kinderbetreuung, Spielplatz und sozialer Wohnungsbau sollen auf dem Gelände der ehemaligen griechischen Schule verwirklicht werden.

(Foto: Niels P. Jørgensen)

Bürger sollen Ideen für die neue Nutzung des Areals der Mitterndorfer Schule ausleben

Bei der Frage, wie das Areal der ehemaligen griechischen Schule in Mitterndorf neu bebaut wird, werden die Dachauer mitreden. Doch bevor eine formale Bürgerbeteiligung startet, sollten die Stadträte im Bau- und Planungsausschuss dafür jetzt einige Vorgaben festlegen. Zu entscheiden galt es, welche Projekte oder Nutzungsbausteine bereits vor dem offenen Planungsprozess als "gesetzt" gelten sollen. Dabei zeigte sich: Die Räte wollen mehr Spielraum für Bürgerideen, als die Verwaltung vorgeschlagen hatte. Kinderbetreuung, Spielplatz und sozialer Wohnungsbau - auf diesen Dreiklang an Vorgaben einigte sich das Gremium. Dagegen votierten die Grünen-Stadträte Thomas Kreß und Luise Krispenz.

Wie viel Freiheit sollen die Bürger bekommen, welche Projekte müssen zwingend auf dem Mitterndorfer Areal umgesetzt werden? In dieser Frage tendierten die Stadträte zu möglichst viel Offenheit für Ideen und Vorschläge aus der Bevölkerung. "Wenn schon Bürgerbeteiligung, dann muss man die Bürger auch was entscheiden lassen", sagte Gustl Haas (CSU). Alles andere, so der Stadtrat, führe nur zu Frust. Der Vorschlag der Verwaltung ging dem Rat deshalb zu sehr ins Detail. Vorgegeben werden sollten danach: Eine sechsgruppige Kinderbetreuungseinrichtung, geförderter Wohnungsbau mit mindestens 1000 Quadratmetern Wohnfläche auf drei Vollgeschossen mit barrierefreien Zugängen, aber einer geringen Zahl an Aufzügen und ohne Tiefgarage, frei finanzierte Wohnungen und ein mindestens 1000 Quadratmeter großer Kinderspielplatz.

Auflagen, die CSU-Stadtrat Florian Schiller als "schon recht detailliert" bewertete. "Wo lässt man den Bürgern noch Spielraum?" FW-Stadtrat Claus Weber sah kein Problem, schlicht "Kinderbetreuung und sozialer Wohnungsbau" als Minimalkonsens vorzugeben. Doch eine Spielfläche, die auf Anregung der zuständigen Stadtratsreferentin Ingrid Sedlbauer auch für Jugendliche offen stehen soll, hält eine Mehrheit für sinnvoll. Also einigte man sich auf diese drei Kernprojekte.

Ein Fachbüro, das die Bürgerbeteiligung betreut und durchführt, hat das Gremium dann im nicht-öffentlichen Teil der Sitzung bereits beauftragt. Trotzdem ist nun noch etwas Geduld gefragt. Denn das Bauamt führe gerade Gespräche mit dem benachbarten Landwirt, der seinen Betrieb erweitern möchte, sagte Bauamtsleiter Michael Simon. Ziel sei nun eine Lösung, die künftig die Geruchsbelastung des Schulgeländes durch den benachbarten Bauernhof verringere. "Dadurch wird die Bebaubarkeit größer sein", so Simon. Sobald eine Einigung erzielt ist, kann es losgehen mit der Bürger-Planung.

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