Dachau / Markt Indersdorf:Neue Fos startet 2016/17

Dachau / Markt Indersdorf: Unterschriftsreif: Landrat Stefan Löwl (CSU) und Generalvikar Peter Beer unterzeichnen am Dienstag im Landratsamt den Schulpartnerschaftsvertrag.

Unterschriftsreif: Landrat Stefan Löwl (CSU) und Generalvikar Peter Beer unterzeichnen am Dienstag im Landratsamt den Schulpartnerschaftsvertrag.

(Foto: Toni Heigl)

Landkreis und Diözese unterzeichenen den Vertrag für eine neue Fachoberschule in Indersdorf. Sie zieht in Räume der Realschule ein.

Von Robert Stocker, Dachau

Der Schulstandort Markt Indersdorf wird weiter ausgebaut. Zu Beginn des Schuljahrs 2016/17 wird die neue Fachoberschule (FOS) in den Räumen der Realschule Vinzenz von Paul ihren Betrieb aufnehmen. Der Landkreis Dachau und die Erzdiözese München und Freising werden die neue Einrichtung gemeinsam betreiben. Die Partnerschaft ist in einem Vertrag geregelt, den Landrat Stefan Löwl (CSU) und Generalvikar Peter Beer am Dienstag im Landratsamt unterzeichnet haben. Träger der Fachoberschule ist die Erzdiözese. Der Landkreis beteiligt sich an den Investitions- und Betriebskosten. Die Schule bietet die Fachrichtungen "Wirtschaft und Verwaltung" sowie "Sozialwesen" an und wird am 13. September mit zwei Klassen starten.

In Karlsfeld gibt es bereits eine private FOS mit einem teilweise deckungsgleichen Angebot. Der Landkreis plante ursprünglich ein staatliches Angebot inklusive einer Berufsoberschule, das auf dem Campus der staatlichen Berufsschule in Dachau-Augustenfeld entstehen sollte. Das Vorhaben scheiterte an einer Probeeinschreibung, die an anderen Schulen durchgeführt wurde. Für eine staatliche Fachoberschule reichten die Schülerzahlen nicht aus. SPD-Abgeordneter und Kreisrat Martin Güll, Vorsitzender des Bildungsausschusses im Landtag, setzte sich dennoch weiterhin für eine staatliche FOS in Dachau mit der Ausbildungsrichtung Technik ein. Der Kreistag entschied sich aber für das kirchliche Angebot - auch, weil es schnell realisiert werden konnte.

Idealer Standort

Bei der Abschlussfeier der Realschule Vinzenz von Paul im Jahr 2014 sprach Landrat Löwl von der Idee, der kirchlichen Realschule eine Fachoberschule anzugliedern. Der Standort Markt Indersdorf sei dafür ideal. "Ich musste keine Türen einrennen", sagte Löwl jetzt bei der Vertragsunterzeichnung. "Ich bin durch offene Torbögen der Diözese geschritten." Der Landkreis wolle die Schullandschaft mit Hilfe von Partnern weiterentwickeln. Dabei bezog sich Löwl auch auf das vierte Gymnasium, bei dem die Landeshauptstadt voraussichtlich mit im Boot sitzen wird. Der Kreistag hat die Indersdorfer FOS inzwischen abgesegnet. Löwl sieht in der neuen Einrichtung keine direkte Konkurrenz zur FOS in Karlsfeld. "Es ist ein ergänzendes Angebot", sagte er. "Bei einer Fachoberschule in Dachau wäre das anders gewesen." Mittelfristig sähe er es aber gern, wenn in Indersdorf auch die Fachrichtungen Technik und Gesundheit angeboten würden.

Generalvikar Peter Beer stellte die Bedeutung der Bildung für die Kirche heraus. Bildung sei für die Kirche einer der Kernaufträge. Das Land brauche freie und starke Persönlichkeiten. "Wir wollen den jungen Menschen einen festen Stand im Leben geben und ihnen einen weiten Blick ermöglichen", sagte der Generalvikar. Wie bei der Realschule sei es das Ziel, Qualität in einer bewährten Partnerschaft anzubieten. Das gemeinsame Projekt von Diözese und Landkreis ermögliche zudem gute Synergien vor Ort. Dann tauschten der Generalvikar und der Landrat die von ihnen unterzeichneten Verträge aus.

Ausreichender Bedarf

In der Neufassung des Schulbetriebs- und Überlassungsvertrags sind die Zuständigkeiten von Erzdiözese und Landkreis geregelt. Laut Präambel des Vertrags gehört die private Fachoberschule zur Grundversorgung der schulischen Bildung im Landkreis, weil es kein staatliches Angebot gibt. Deshalb beteiligt sich der Landkreis an dem Projekt. Grundlage für die Zusammenarbeit ist ein schon bestehender Vertrag, wonach die Erzdiözese den Grund für eine bauliche Erweiterung zur Verfügung stellt. Der Landkreis übernimmt Investitionskosten, die für die Räume nötig sind. Erzdiözese und Landkreis teilen sich die ungedeckten Betriebskosten.

Beide Partner haben keine Zweifel, dass für die Fachoberschule ein ausreichender Bedarf besteht. Die Realschulen in Weichs und Indersdorf haben neun Züge, dazu kommen Interessenten aus dem Gymnasium und der Mittelschule Indersdorf. Derzeit haben sich etwa 40 Schüler für die Fachoberschule angemeldet. Sie werden in zwei elften Klassen unterrichtet, deren Räume sich in der Realschule Vinzenz von Paul befinden. Wenn weitere Räume benötigt werden, sollen die Schüler die Pavillons nutzen, die wegen der Generalsanierung der Realschule aufgestellt wurden.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: