Dachau:Lüpertz jazzt

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Die Werke von Markus Lüpertz sind in Dachau angekommen. Josef Lochner (rechts) und Gundolf Roy beginnen mit der Hängung. (Foto: Toni Heigl)

Der international renommierte Maler stellt in Dachau 131 Werke aus und spielt zur Eröffnung mit seiner Band TTT.

Der Maler Markus Lüpertz zeigt nicht nur 131 Gemälde und Skulpturen in Dachau, er haut auch gleich noch in die Tasten. Der weltberühmte Künstler tritt seit vielen Jahren mit seiner Jazzband TTT auf und gibt viel beachtete Konzerte. In Dachau beginnt in der Langen Nacht der offenen Türen am Freitag, 18. September, im Rübsamen-Untergeschoss die Ausstellung mit seinen Werken; übrigens auf Initiative des Dachauer Kunstmäzens und Dill-Sammlers Josef Lochner. Er hat sich in den vergangenen Jahren der zeitgenössischen Kunst geöffnet und sich zu einem Sammler von Beuys-Grafiken entwickelt. Am Samstagabend findet dann ein Live-Konzert statt, das gleichzeitig als offizielle Eröffnung geplant ist.

Auf dieses Ereignis können sich die Kunstinteressierten bereits am Freitag einstimmen. Denn der Dachauer Fotograf Werner Bauer hat über die Lüpertz-Konzerte einen Kunstfilm gedreht, der in der Langen Nacht der offenen Türen erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wird. Der 14-minutige Film besteht aus Konzertzusammenschnitten aus den Jahren 2011 bis 2013 in Bad Reichenhall, wo Lüpertz an der Sommerakademie unterrichtet und jedes Mal zum Abschluss ein Konzert gibt. Es handelt sich nicht um eine nüchterne Dokumentation des konzertanten Miteinanders des Pianisten Markus Lüpertz und den international renommierten Freejazzern Gerd Dudek (Saxofon), Ryan Carniaux und Manfred Schoof (beide Trompete), Sam Dusler (Schlagzeug), Wolfgang Lackerschmid (Vibrafon), und Frank Wollny (Bass). Vielmehr ist der Film ein kunstvolles Stimmungsbild der improvisierten Musik, die aus dem Augenblick heraus entsteht und von der gegenseitigen Inspiration lebt. Die Töne schrauben sich in die Luft und verwirbeln im Raum wie sonst die Farbe auf seinen Leinwänden.

Zum Konzept der Band gehört ein deutlicher Bezug zur bildenden Kunst. In mehr als einhundert Schnittstunden ist es Werner Bauer gelungen, den Flow und den Spirit der Musik, ihre mitreißende Dynamik und packende Emotion einzufangen. Die Bilder der spielenden Musiker überlagern sich in kaleidoskopischen Überschneidungen, verschwimmen in Ausschnitten und tauchen in kühnen Perspektiven aus der Tiefe der Bühne auf.

In ein helles Rot getaucht werden die von den Spielern erschaffenen, abstrakten Töne visualisiert. Der Kontakt zu Markus Lüpertz kam über Wolfgang Lackerschmid zustande. Der Werbe- und Kunstfotograf Werner Bauer ist gefragt, wenn es um die individuelle Umsetzung von Motiven für die Covers von CDs geht. Er arbeitet eng mit den jeweiligen Künstlern zusammen. "Ich war begeistert von der Musikalität und Freiheit der Musik und habe mit meiner Kamera eigentlich nur die Stimmungen eingefangen", sagt Werner Bauer bescheiden.

Die Filmpremiere findet in der Langen Nacht der offenen Türen am Freitag, 18. September, um 19 Uhr im Rubsamen-Untergeschoss statt und wird bis 24 Uhr jede volle Stunde wiederholt. Das Live-Konzert mit Markus Lüpertz und seiner Jazz-Formation findet tags darauf anlässlich der Vernissage der Ausstellung mit 131 Werken am Samstag, 19. September, um 20 Uhr ebenfalls im Rübsamen-Untergeschoss statt.

© SZ vom 15.09.2015 / baes - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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