Dachau:Laut Nein sagen

Diskussion zum Widerstand gegen Rechts in der Versöhnungskirche

Der Schriftsteller Kurt Tucholsky schrieb einmal: "Nichts ist schwieriger und nichts erfordert mehr Charakter, als sich im offenen Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und laut zu sagen: Nein." Der hellsichtige Autor, der vor dem Nationalsozialismus warnte, hielt dem Druck nicht stand, er emigrierte 1929 nach Schweden und nahm sich 1935 das Leben. Mit dem Leben bezahlten der evangelische Theologe Dietrich Bonhoeffer und der Schreinergeselle Georg Elser ihren Widerstand: am 9. April 1945 wurden beide hingerichtet. Bonhoeffer im KZ Flossenbürg, Elser im KZ Dachau. Ihnen zu Ehren gibt es im Gesprächsraum der Versöhnungskirche in der KZ Gedenkstätte Dachau am Dienstag, 14. April, eine Podiumsdiskussion mit dem Titel "Woher kommt die Kraft zu widerstehen?". Dazu eingeladen sind Berthold Goerdeler, Enkelsohn eines protestantischen Widerstandskämpfers, und Ernst Grube, dessen kommunistischer Vater zu seiner jüdischen Frau hielt. Zusammen mit Leo Mayer (Sprecher der DKP München), Helmuth Rolfes (katholischer Theologe) und Ludwig Gasteiger vom Verein Runder Tisch gegen Rassismus debattieren sie, was heute zum Widerstehen gegen Rechtsextremismus und Rassismus bewegt. Der Zugang zur Versöhnungskirche erfolgt durch das Kloster Karmel, Alte Römerstraße 91. Für Mitfahrgelegenheiten zum Bahnhof Dachau wird gesorgt. Beginn ist um 19.30 Uhr.

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