Die Assoziationen sind durchaus gewollt. Das Wortspiel "Stuhlgang" gewinnt dadurch an Aufmerksamkeit. Aber tatsächlich geht es Michael Braun aus Dachau um eine ernsthafte Kulturgeschichte dieses Möbelstücks und des Sitzens. Zusätzlich kennt er sich als gelernter Physiotherapeut mit Ergonomie und Statik des Körpers aus. Braun sagt: "Die Geschichte des Stuhls ist eine Erfolgsgeschichte." Braun hat auf seinen vielen Reisen viele Stühle fotografiert und alte restauriert. Dazu kommt noch, dass er den Siebdruck gelernt hat - bei seinem Vater in dessen Firma Siebdruck Braun.
Die Ausstellung im Dachauer Wasserturm, die an diesem Donnerstag eröffnet wird, besteht aus den drei Elementen: Installation, Fotografie und Siebdruck. Von seinen Eltern hat Michael Braun quasi das Engagement für Kunst und Kultur geerbt. Seine Mutter hatte sich als Fotografin einen Namen gemacht, und die Firma selbst ist zentrale Anlaufstelle für viele Dachauer Künstler, wenn sie Plakate brauchten oder Rat für ihre Siebdrucke. Der Sohn hat sich in den vergangenen Jahrzehnten in zahlreichen kulturellen Initiativen engagiert. Jetzt stellt er also auch noch aus, wodurch sich seine vielfältigen Tätigkeiten miteinander verbinden. Zusätzlich bietet er eine musikalisches Begleitprogramm an, um die Dachauer Kunstfreunde so zahlreich wie möglich hinauf in den Wasserturm zu locken.
Michael Braun: "Stuhlgang", Ausstellung im Dachauer Wasserturm, Donnerstag, 16. April, 19.30 Uhr. Kleines Stuhlkonzert mit dem Ludwigsfelder Chor, Freitag, 17. April, 20.30 Uhr. Workshop für Kinder, Samstag, 18. April, Beginn 13 Uhr. Ami Warning, Donnerstag, 23. April, 20.30 Uhr und Ukrainische Volksmusik, Samstag, 25. April, 16.30 Uhr.