Dachau:Kron-Maus-Preis für die Ostlerbühne

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Jedes Jahr erinnert die Überparteiliche Bürgergemeinschaft Dachau (ÜB), die auch im Stadtrat vertreten ist, an einer ihre bedeutenden Politikerinnen - an Margarete (Maus) Kron. Seit 1990 vergibt die ÜB die Auszeichnung an Bürger, die sich für Dachau um das kulturelle Leben verdient gemacht haben. Dabei schaut die Gruppierung stets darauf, dass Menschen geehrt werden, die sich der Tradition der Stadt verpflichtet fühlen.

Erster Preisträger war der Dachauer Dreigesang von Heinz Weber. Es folgten Persönlichkeiten wie der gestorbene Kulturpreisträger des Bezirks Oberbayern, Franz Eder, einem der ausgewiesenen Kenner bairischer Sprache. Die Liedertafel, Volkschor und Chorgemeinschaft Dachau wurden ebenfalls schon geehrt. Jetzt fiel die Entscheidung auf die Dachauer Volksbühne, die aus dem Sportverein SSV Dachau-Ost hervorgegangen ist. Den Verein gibt es nicht mehr, weil er Insolvenz anmelden musste. Der TSV Dachau 1865 hat seine Aufgaben übernommen.

In seiner Rede skizzierte ÜB-Vorsitzender Markus Kandler die wechselvolle Geschichte der Volksbühne, die 2006 vor der Existenzfrage stand. Denn nach der Auflösung des SSV musste sie klären, ob und wie die sogenannte Ostlerbühne allein weiter machen kann. Seit fast zehn Jahren ist die Volksbühne ein eigenständiger Verein, der im Ludwig-Thoma-Haus seine Stücke aufführt. Übrigens seit 1972, seit dem Bau des Bürgerhauses in der Altstadt. In den vergangenen 50 Jahren hat die Volksbühne 100 Stücke inszeniert und sich an der 1200-Jahr-Feier der Stadt Dachau im Jahr 2005 mit einer Aufführung der erfolgreichen Gerichtskomödie "Das Königlich Bayerische Amtsgericht" beteiligt.

Die erste Premiere war das hinlänglich bekannte Stück von den drei Eisbären. Im Stil komödiantischer Unterhaltung ging es dann weiter - bis zum Sketch zur Preisverleihung als Dankeschön: Wie soll nur der arme Doktor von Brösel aus dem Knigge-Institut diese hoffnungslose Frau Trampel in eine wirkliche Dame verwandeln? Darstellerin Eva Grimme macht es ihm jedenfalls nicht leicht, obwohl der ehrbare Doktor im wahren Leben ihr Ehemann Alexander ist. Gemeinsam mit ihren Kolleginnen Daniela Renner und Gitta Bauer begeisterte sie bei der kleinen Aufführung.

Nun ist Roland Strobl zwar nicht mehr der Vorsitzende der Volksbühne, aber ihr Mentor ist er geblieben. Deshalb überreichte ÜB-Vorsitzender Markus Kandler den Kron-Maus-Preis auch an ihn. Strobl erinnerte dann an die Namensgeberin, die eine enge Weggefährtin der Volksbühne gewesen sei. So sei es ihr zu verdanken gewesen, dass seine Gruppe einen Regisseur für die erste Premiere bekommen hatte. Am 11. Mai wäre Margarete Kron 94 Jahre alt geworden.

© SZ vom 15.05.2015 / npj,we - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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