Gute Stimmung in der Fastenzeit:Kölner Pop zum Nachdenken

Gute Stimmung in der Fastenzeit: Auf Bühne und Tretboot nennt sich Markus Sangermann Saender.

Auf Bühne und Tretboot nennt sich Markus Sangermann Saender.

(Foto: privat)

Die deutschen Singer-Songwriter Saender und Komparse geben ein Konzert im Dachauer Cafe Gramsci

Von Manuel Kronenberg, Dachau

In Sachen Fasching - oder eben Karneval - kann man den Kölnern so schnell nichts vormachen. Aber die Stadt kennt nicht nur Narren. Jetzt, wo die Alaaf-Rufe verhallen, sind es zwei Kölner, die in der Fastenzeit gute Stimmung nach Dachau bringen. Die beiden Herren nennen sich Saender und Komparse. Saender, eigentlich Markus Sangermann, ist ein Singer-Songwriter, der auf Deutsch singt und sich nach eigenen Angaben dem "Indie-Elektro-LoFi-Shoegaze-Pop" verschrieben hat. Bei Komparse - ebenfalls Indie-Pop mit deutschen Texten - handelt es sich eigentlich um eine Band. Doch am Donnerstag ist Komparse-Sänger Bodo von Zitzewitz solo und zusammen mit Saender auf der Bühne des Café Gramsci zu sehen. Sozusagen ein Doppel-Solo-Auftritt.

Klar, man könnte ganz einfach von einem Duo sprechen, aber das würde dem Setting nicht gerecht werden: Saender und Komparse stellen bei ihrem Konzert nämlich die Songs ihrer Bands vor und begleiten sich gegenseitig bei ihren Shows. Es handelt sich also um zwei Sets. Zwei Musiker, zwei Gitarren, zwei Stimmen. Obwohl von Zitzewitz eigentlich mit seiner Band Komparse Musik macht und auch Saender bei seinen Live-Auftritten oft von einer Band unterstützt wird, bietet es sich für die beiden an, gemeinsam auf Tour zu gehen. "Da können wir uns gut unterstützen, weil wir auch befreundet sind und ähnliche Musik machen", erklärt von Zitzewitz. Die Musik von Saender und Komparse verbindet der Indie-Sound mit Lo-Fi- und Pop-Einschlägen. Und natürlich die deutschen Texte. "Es geht viel um Geschichten über Auf-der-Suche-sein. Da sehe ich immer wieder Parallelen", erzählt von Zitzewitz.

Melancholie und eine rauchige Stimme, das vor allem zeichnet Komparse aus, sowie nachdenkliche Texte mit Geschichten aus dem Alltag. "Wenn man einmal alles stehen lässt, das Smartphone aus dem Fenster, lose Gedanken aus seinem Leben schmeißt, passiert womöglich etwas Schönes", schreiben Komparse auf ihrer Webseite. Ihr Sound ist handgemacht, Bodo von Zitzewitzs Stimme wird von Glockenspielmelodien und klackernden Beats begleitet. Dazu die Bässe, mal einnehmend, dann wieder minimalistisch. Auch bei Saender finden sich satte Klangteppiche und treibende Rhythmen mit elektronischen Hilfsmitteln. Er ist nicht der typische Singer-Songwriter, dessen Songs nur aus einer Gitarrenspur und Gesang bestehen.

Bei ihren Doppel-Solo-Auftritten erklingt das alles natürlich in einer abgespeckten Variante. Aber auch hier ist den Musikern reiner Gitarren-Sound zu wenig. Deshalb haben sie einen Computer dabei, der die passenden Beats liefert. "So ein Auftritt fühlt sich schon anders an als mit der Band", sagt von Zitzewitz. "Der Sound ist auch anders, aber es macht Spaß."

Und es funktioniert. Schon seit etwa zwei Jahren spielen Saender und von Zitzewitz gemeinsame Konzerte. Es ist eine perfekte Mischung. Kölner Lo-Fi-Sound, der zum Mitwippen und manchmal auch zum Nachdenken anregt. Wenn Saender und Komparse in Dachau auftreten, bewegen die deutschen Texte den einen oder anderen vielleicht sogar zum Mitsingen.

Das Konzert am Donnerstag, 11. Februar, im Café Gramsci beginnt um 20 Uhr, Einlass 19 Uhr, Eintrittspreis acht Euro.

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