Bis zur Kommunalwahl im Frühjahr sind es zwar noch fast zwei Jahre, doch der Wahlkampf zeichnet sich bereits mehr oder weniger deutlich ab. Das wurde in der jüngsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses deutlich. SPD-Stadtrat Volker C. Koch übte am Ende der Sitzung scharfe Kritik am städtischen Bürgermagazin, das lediglich Informationen, aber keine Meinungen bieten solle. In der jüngsten Ausgabe von Stadt im Gespräch fand Koch jedoch gleich drei Seiten, auf denen Oberbürgermeister Peter Bürgel (CSU) seine Idee eines "Bürgerbiergartens" auf dem ehemaligen Brauereigelände am Schlossberg ausbreitet. Dazu gebe es keinen Stadtratsbeschluss, es handle sich lediglich um eine Idee des Oberbürgermeisters, kritisierte Koch. "Ich halte das für den Beginn des bevorstehenden Wahlkampfes. So kann es nicht gehen", schimpfte er.
CSU-Fraktionschef Christian Stangl widersprach naturgemäß, denn nach seiner Einschätzung "hängt der ganze Stadtrat dieser Idee nach", wenn auch nie ein formeller Beschluss gefasst worden sei. Schließlich sei über den Biergarten schon mehrmals im Bauausschuss diskutiert worden. Alle Fraktionen wollten am Biergarten des ehemaligen "Zieglerkellers" festhalten, so Stangls Einschätzung. Das Bündnis für Dachau habe das Grundstück sogar schon einmal für ein Picknick besetzt. Einen Vorwahlkampf könne er daher in dem von Koch kritisierten Artikel nicht erkennen. Stangl störte etwas ganz anderes: In der Rubrik "Kurz gemeldet" komme der Stadtrat mit seinen Beschlüssen zu kurz, sagte er.