Dachau:Günstiger Wohnraum im Grünen

Dachau: Die Grube ist ausgehoben: Oberbürgermeister Florian Hartmann eröffnet den letzten Baubschnitt der Sozialwohnungen am Rennplatz.

Die Grube ist ausgehoben: Oberbürgermeister Florian Hartmann eröffnet den letzten Baubschnitt der Sozialwohnungen am Rennplatz.

(Foto: Toni Heigl)

Im fünften und letzten Bauabschnitt entstehen im Sozialbauprojekt am Rennplatz noch zwei Häuser mit insgesamt zwölf familiengerechten Vier-Zimmer-Einheiten. OB Hartmann (SPD) verweist auf 1325 Sozialwohnungen in der Stadt: "Eine stolze Bilanz"

Von Petra Schafflik, Dachau

Der Kran steht, die Baugruben sind ausgehoben: Am Rennplatz in Dachau-Süd, wo seit 2006 marode Sozialgebäude Zug um Zug durch moderne Neubauten ersetzt werden, startet jetzt der fünfte und letzte Bauabschnitt. In zwei Häusern entstehen noch zwölf familiengerechte 4-Zimmer-Wohnungen. Den offiziellen Startschuss hat Oberbürgermeister Florian Hartmann (SPD) gegeben, der am Donnerstag symbolisch einen Eimer Kies per Kransteuerung aus der Grube manövrierte. Die kleine Siedlung am Rennplatz ist mit ihrer Lage im grünen Anger ein besonderes Vorhaben, doch als Sozialbauprojekt in der Stadt nur eines von vielen. Denn Dachau kann mit einem Bestand von 1325 Sozialwohnungen "eine stolze Bilanz" vorlegen, wie der Oberbürgermeister bei der kleinen Feier zum Baubeginn betonte, zu der Stadträte, Planer, Bauleute und auch Landrat Stefan Löwl (CSU) gekommen waren.

"Einzigartig hinsichtlich der Wohnqualität"

Tatsächlich hat die Stadt Dachau seit Jahrzehnten stets am Sozialwohnungsbau festgehalten, nie Unterkünfte in den freien Markt entlassen und stetig weiter gebaut. So sind allein in der idyllischen Siedlung am Rennplatz in den vergangenen Jahren "mit 83 Appartements deutlich mehr Sozialwohnungen neu gebaut worden, als die übrigen Landkreiskommunen - ohne Karlsfeld - mit ihren 68 Einheiten überhaupt haben", sagte Hartmann. Doch der Bedarf an preiswertem Wohnraum ist in der Stadt weiter hoch und wächst beständig, weil die Mieten am freien Markt explodieren. "Wohnen wird für viele Bürger unbezahlbar." Das Problem, dass das Einkommen für die Miete kaum reicht, "ist längst in Familien der Mittelschicht angekommen", so der OB. Der Stadtrat hat deshalb bekanntlich ein Sozialwohnungsprogramm aufgelegt, um 200 zusätzliche Appartements zu bauen. Demnächst fällt die Entscheidung, in welcher Reihenfolge die geeigneten städtischen Grundstücke entwickelt werden. Ein Votum, auf das Hendrik Röttgermann, Geschäftsführer der städtischen Wohnbaugesellschaft Stadtbau, schon sehr gespannt wartet. Denn traditionell startet die Stadtbau mit der Entwicklung eines Folgeprojekts, sobald bei einem laufenden Vorhaben die Bauarbeiten beginnen. Mit dem Baubeginn am Rennplatz wäre also Planungskapazität für neue Projekte bei der Stadtbau vorhanden.

Doch nun werden erst die beiden letzten Häuser am Rennplatz hochgezogen. Die kleine Siedlung am Stadtwald ist "einzigartig hinsichtlich der Wohnqualität", sagte Röttgermann. Der spezielle Charakter der Siedlung, in der sich früher niedrige Häuschen in einen Anger duckten, wurde bewahrt. Zwar bieten die insgesamt zwölf neuen Gebäude modernen Komfort und doppelt so viel Wohnfläche als die Altbauten. Dennoch verschwinden sie weiterhin fast im dichten Grün. Die künftigen Bewohner der Unterkünfte erwarten moderne, barrierefreie Wohnungen mit Balkon oder Terrasse. Die Mieten werden - je nach Einkommen - bei günstigen 5,50 bis maximal 7,50 Euro pro Quadratmeter liegen. Das funktioniert, weil die Stadt den Grund kostenlos überlässt, der Freistaat einen kleinen Zuschuss und zwei Millionen Euro Darlehen gewährt zu den 1,6 Millionen Eigenmitteln, die von der Stadtbau kommen. Bezugsfertig sollen die Wohnungen Mitte 2017 sein.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: