Dachau:Gegen Rechtsextremismus

Versöhnungskirche gedenkt der Opfer von Neonazis

Der Einsatz gegen aktuelle Formen des Rechtsextremismus steht beim ökumenischen Gottesdienst mit Lothar König, 62, am Sonntag, 10. April, in der evangelischen Versöhnungskirche Dachau im Mittelpunkt. Der streitbare Theologe hatte sich schon an Aktionen gegen den repressiven DDR-Staat beteiligt, gehörte 1989 in Merseburg zu den Protagonisten der Friedlichen Revolution und kämpft seit 1990 als Stadtjugendpfarrer von Jena mit der Jungen Gemeinde (JG) Stadtmitte gegen den Rechtsextremismus. Die JG-Räume wurden mehrfach von Neonazis angegriffen. 1997 wurde König in der Jenaer Innenstadt von einem rechtsextremen Studenten mit dem Schlagring im Gesicht verletzt. Bundesweit bekannt wurde der Pfarrer 2011 durch den Prozess, in dem ihm vorgeworfen wurde, er habe bei einer Demonstration gegen Neonazis in Dresden zu Gewalt aufgerufen. Nach Protesten aus Kirche, Politik und Gesellschaft wurde das Verfahren eingestellt. 2013 erhielt Lothar König den Jenaer Preis für Zivilcourage.

Im Gottesdienst, an dem auch Jugendliche aus der JG Stadtmitte teilnehmen, wird zum Todestag der Widerstandskämpfer Georg Elser und Dietrich Bonhoeffer, die am 9. April 1945 in Dachau und Flossenbürg ermordet wurden, namentlich an Opfer von Neonazis im wiedervereinigten Deutschland erinnert. Beginn auf dem Gelände der KZ-Gedenkstätte ist um 11 Uhr.

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