Dachau:Ganz normal

Eine turbulente Komödie über den Wahnsinn in einem Sanatorium von der Mittelstufe am ITG

Sollte man einen herrlichen Abend mit fast tropischen Temperaturen nicht viel lieber in einem Biergarten als in einem Mehrzweckraum einer Schule verbringen? Nun, diejenigen Zuschauer, die trotz dieser Bedingungen an das Ignaz-Taschner-Gymnasium (ITG) gekommen waren, hatten ihre Entscheidung mit Sicherheit nicht bereut, denn die engagierten und leidenschaftlichen jungen Schauspieler der Theatergruppe der Mittelstufe boten im besten Sinne einen "sorglosen Abend". Viele Monate hatte die Gruppe, verstärkt auch durch zwei Schüler der 10. Klasse, um Regisseurin Hedi Bäuml das Stück eingeübt. Jetzt gaben sie auf der Bühne ihr Bestes.

Das Stück spielt in einem kleinen, idyllisch gelegenen Sanatorium in Süddeutschland, geleitet von Professor Dr. Manfred Gauß (Tizian Bartling) und seiner Assistentin Claudia Wichmann (Emilia Viebahn). Hier werden Patientinnen (Stephanie Rupprecht, Lisa Koritnik, Lara Sendrei) behandelt, die harmlose psychosomatische Beschwerden haben. Außerdem wohnt dort seit vielen Jahren die Tante des Professors, Lotti (Josephin Rieger), die nur nach außen hin verwirrt und tüddelig erscheint. Als zwei neue Patienten hinzukommen, beginnt der Trubel, und die Komödie nimmt ihren Lauf.

Georg Ritter (Philipp Gregorzewski) wurde von seiner Freundin wegen seines Chefs verlassen und steht am Rande des Ruins. Geschickt gelingt es ihm, mit viel Charme und Überzeugungskraft, die Damen im Sanatorium zu becircen, sodass sie ihm ihr Bargeld und auch ihren Schmuck überlassen. Allerdings gelingt ihm die geplante Flucht nach Spanien nicht, er wird überfallen und landet schließlich wieder im Sanatorium, wo er seine Schulden zukünftig abarbeiten wird.

Und auch Gudrun Drönitz (Amelie Knittel),die neue Patientin, die ihr Gedächtnis verloren hat und sich als "Rosamunde Pilcher" ausgibt, findet schließlich ihre wahre Identität wieder. Nur der schrullige und zahlenbesessene Mathematiker Dr. Günther Gauß, gespielt von Tizian Bartling in einer Doppelrolle, erweist sich schließlich als wahrhaftig behandlungsbedürftig und wird in eine psychiatrische Klinik eingeliefert. Am Ende des amüsanten Stücks, das viel über die Menschen und ihre Eigenarten verriet, stand die Erkenntnis, jeder Mensch ist anders und jeder sollte mit seinen Eigenarten auch akzeptiert werden. Lang anhaltender Applaus belohnte die jungen Akteure für ihre überzeugende und gelungene Aufführung.

Die Mitwirkenden waren: Dr. Manfred und Günther Gauß: Tizian Bartling; Georg "Schorsch" Ritter: Philipp Gregorzewski; Claudia Wichmann: Emilia Viebahn; Annemarie "Annemie" Schmitz: Stephanie Rupprecht; Resi Ertl: Lisa Koritnik; Francine "Franzi" Hildesheimer: Lara Sendrei; Tante Lotti: Josephin Rieger; Rosamunde Pilcher/Gudrun Drönitz: Amelie Knittel. Technik: Tizian Bartling; Philipp Gregorzewski.

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