Dachau:Es muss nicht immer die Toskana sein

Kunst Werkzeug Bildhauerei

Ausrüstung für Kreative: Am 23. Juli beginnen die Sommerworkshops des Dachauer Forums.

(Foto: privat)

In der Kunstsommerakademie unterrichten Dachauer Künstler Laien in Bildhauerei und Zeichnen

Von Emily Holmes, Dachau

Fläche, Form, Linie - so lautet das Motto, unter dem das Dachauer Forum gemeinsam mit der Künstlervereinigung Dachau (KVD) von 23. Juli bis 7. August zum fünften Mal die Kunstsommerakademie veranstaltet. Erfahrene Kursleiter, verschiedene Kunstrichtungen und besondere Veranstaltungsorte in Dachau sind dabei das Konzept der Veranstalter. Sowohl Erfahrene als auch Laien können in verschiedene Themengebiete der Kunst eintauchen und werden von fachkundigen Kursleitern in die jeweilige Materie eingeführt und individuell auf ihrem künstlerischen Weg begleitet.

Im Gegensatz zu den Vorjahren werden die Kurse dieses Jahr komprimierter sein. Maximal drei Tage werden sich die Kursteilnehmer intensiv mit Material und Technik beschäftigen. Dabei haben sie die Chance ihre eigene Kreativität zu schulen, sich auszuprobieren und an besonderen Orten in Dachau und Umgebung ihren künstlerischen Horizont zu erweitern. "Das gehört für uns auch zu einer lebendigen Künstlerstadt", sagt Margot Krottenthaler von der KVD, "dass man die Kunst daheim erfahren kann und nicht immer erst woanders hinfahren muss". "Es muss nicht immer die Toskana sein", pflichtet ihr Alfred Ullrich, der Referent für Tiefdruck bei, "es geht auch gleich vor der Haustür." Ullrich bietet dieses Jahr einen dreitägigen Workshop im Dachauer Wasserturm zum Thema Tiefdruck an: "Von der Kaltnadelradierung und der Strichätzung zur Aquatinta". Wer mit diesem Titel nur wenig anfangen kann, sollte sich nicht abschrecken lassen. "Wir bauen die Technik Tag für Tag auf. Jeder wird auf seinem Niveau abgeholt" verspricht Ullrich.

Die Dachauer Keramikkünstlerin Claudia Flach hofft mit ihrem Workshop "Das Gefäß als Abstraktion" den Kursteilnehmern zeigen zu können, wie sie mit verschiedenen Materialien ganz persönliche Stücke herstellen können. Der Fokus wird dabei vor allem auf dem Ausdruck des Spannungsfeldes zwischen der Geschlossenheit und Offenheit eines Gefäßes liegen. Im Garten der Dachauer Künstlerin Gerda Riedel können sich Kreative dem Thema Steinbildhauerei widmen. Gideon Gomo aus Simbabwe wird sowohl Anfänger als auch Geübte in englischer Sprache dazu anleiten, sich mit dem zuvor selbst ausgesuchten Stein genauer auseinanderzusetzen um dann "Step by Step" mit Hilfe der eigenen Emotionen, Gedanken und Persönlichkeit daraus eine Figur zu schaffen. Und in der ruhigen Atmosphäre des Dachgeschosses des Wasserturms bietet Anna Pfanzelt einen Aktzeichenworkshop an. Ausgehend von der grafischen Portraitzeichnung werden mit Hilfe eines Aktmodels die Dreidimensionalität des menschlichen Körpers erarbeitet und Proportionen erlernt. Pro Kurstag wird mindestens eine lange Sitzung mit anschließender Besprechung stattfinden. Am Ende der vier Workshops steht dann eine gemeinsame Ausstellung in der KVD Galerie in der Dachauer Kulturschranne. Die Kursteilnehmer können dort ihre Werke präsentieren und ihre Erfahrungen mit Teilnehmern der anderen Kurse austauschen.

In den vergangenen Jahren haben Teilnehmer der Kunstsommerakademie immer wieder durch einen Workshop die Anregung gefunden sich weiter künstlerisch zu betätigen. Die Veranstalter wünschen sich deshalb, dass viele die Chance ergreifen und sich so Künstler und Bürger begegnen und miteinander arbeiten. Willkommen sind alle, die Lust haben, etwas neues auszuprobieren oder schon erlernte Fähigkeiten vertiefen wollen. Auch Behinderte können an den Workshops teilnehmen. "Wir möchten Hintergrund und Kunstverständnis vermitteln und das direkt vor Ort", sagt Krottenthaler. "In die Toskana kann man hinterher immer noch fahren", lächelt Flach. Die Anmeldung erfolgt über das Dachauer Forum.

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