Karlsfeld:Entdeckungsreise mit dem Löffel

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Schürze statt Sakko: Küchenchef Manfred Reich mit seinen Mitarbeiterinnen Laura Bin, Anita Warneke und Elvira Kolb-Precht. (Foto: Toni Heigl)

Der ehemalige Patentingenieur Manfred Reich tüftelt in seinem Lokal an Suppen aus aller Welt.

Von Tamara Wenger, Karlsfeld

Münchner Weißwürste, ein deftiger Schweinebraten und zum Nachtisch Bayrisch Creme - nicht nur beim Essen setzt der Bayer oft auf Altbewährtes. Mit seinem neu eröffneten Tageslokal macht sich Gastronomieneuling Manfred Reich auf, mehr Vielfalt am weißblauen Gastronomiehimmel zu schaffen. Vielfalt nicht nur in kulinarischer Hinsicht, sondern auch in kultureller. Kann ein afrikanischer Eintopf auf der Mittagskarte angesichts der vielen Flüchtlinge gleich den Horizont für die afrikanische Kultur erweitern? Reich glaubt fest daran.

Sein "Suppenreich" - das Wortspiel mit seinem Nachnamen ist unverkennbar - soll ein Himmelreich für alle Suppenliebhaber sein. Auf der Speisekarte steht alles, was das Herz oder besser der Gaumen eines Suppen-Gourmets begehrt: Von der schwedischen Lachssuppe über die japanische Ramen-Suppe mit Nudeln und Gemüse oder Fleisch bis hin zu Klassikern wie der Französischen Zwiebelsuppe oder einer Kürbissuppe mit Ingwer.

Mix aus Tradition und Moderne

Ein Mix aus Tradition und Moderne, aber immer mit einer persönlichen Note, kennzeichnet seine Geschäftsidee: An neuen Rezepteinfällen mangelt es dem Existenzgründer, der selbst am Herd steht, nicht. Kaum zu glauben, dass er in seinem früheren beruflichen Leben einmal als Patentingenieur mit technischen Innovationen sein Geld verdient hat. Den Schreibtisch hat er mit der Suppenküche getauscht, denn Kochen war für Manfred Reich schon immer eine große Leidenschaft. Positives Feedback ist sein Antrieb: "Die Freude beim Kochen ist mir wichtig und die ist umso größer, wenn es den Leuten auch schmeckt", sagt Reich.

"Hier kocht der Chef persönlich" - so steht es nicht nur auf Manfred Reichs Kochschürze geschrieben, ebenso lautet auch das Geschäftsmodell des Quereinsteigers in der Gastronomiebranche. "In der Anlaufphase muss ich einfach alles selber machen", erzählt Reich. Die Wahl des Standorts fiel auf die kleine Gewerbeeinheit im Eingangsbereich des Karlsfelder Gesundheitszentrums. Der Gastronom setzt auf Laufpublikum und den kleinen Hunger nach einem überstandenen Arztbesuch.

Beim Repertoire ist der Inhaber des "Suppenreich" experimentierfreudig. So ist er beispielsweise auf den allgemeinen Paläo-Trend aufgesprungen und bietet suppentechnisch sogar eine Reise in die Steinzeit, "mit Zutaten, die damals verfügbar waren" wie Pilzen und Beeren und einer Fleischeinlage vom Wild. Aus seinen Rezepten macht er kein Geheimnis, so lasse er seine Gäste bisweilen die Zutaten seiner Kreationen raten: "So manch einer schmeckt es tatsächlich raus", freut er sich

Entscheidend für Reich ist , dass seine Suppen bezahlbar sind. Wenn das Preis-Leistungs-Verhältnis stimme, bevorzuge er regionale und Bio-Produkte, sagt Reich. Vegetarier und Veganer sind in seinem "Suppenreich" willkommen, fast immer stünde ein fleischloses Gericht auf der Tageskarte. Ein stetig neu zusammengestellter Wochenplan sieht für jeden Tag ein Suppen- oder Eintopf- und ein weiteres Gericht, zum Beispiel eine Nudelvariation, vor. Für den Newsletter mit aktuellen Angeboten können sich Interessierte unter info@suppenreich.de eintragen.

© SZ vom 09.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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