Für 285 Gymnasiasten im Landkreis Dachau beginnt am kommenden Donnerstag der Prüfungsstress. Als erstes Fach steht für die Absolventen des Dachauer Ignaz-Taschner- und des Josef-Effner-Gymnasiums sowie für die Zwölftklässler des Markt Indersdorfer Gymnasiums das Deutschabitur auf dem Programm. Die Fächer Deutsch und Mathematik sind nach Einführung des achtjährigen Gymnasiums Pflichtfächer, die schriftlich ableget werden müssen. Die Schülerinnen und Schüler dieser drei Gymnasien müssen außerdem eine Prüfung in einer Fremdsprache ablegen. In den Endspurt geht es auch für die 125 Absolventen der Karlsfelder Fachoberschule.
Im Fach Deutsch haben die Abiturienten die Wahl: Sie können entscheiden, ob sie eine Textanalyse aus den Bereichen Lyrik, Epik oder Drama erstellen, oder ob ihnen das Verfassen eines informierenden oder argumentierenden Textes besser liegt. In 315 Minuten müssen sie ihr Können unter Beweis stellen, bevor sie den Stift für knapp eine Woche aus der Hand legen dürfen. In welchem Fach sie die zweite schriftliche Prüfung am 5. Mai, ablegen, bleibt ihnen selbst überlassen. Es muss lediglich ein Fach sein, dass in den Klassen Q11 und Q12 belegt worden ist. Im Fach Mathematik, Prüfungstag ist der 8. Mai, müssen die Abiturientinnen und Abiturienten Aufgaben aus den Bereichen Stochastik, Geometrie und Analysis bearbeiten.
Neben den drei schriftlichen Prüfungen wird das theoretische Wissen in zwei Kolloquien mündlich abgefragt. Am Freitag, 12. Juni, erhalten die Absolventen einen Computerausdruck mit ihren Ergebnissen. "Wer dann in einer der Prüfungen nicht die erforderte Punktzahl zum Bestehen erreicht hat, kann diese in den Nachprüfungen, die in der darauffolgenden Woche stattfinden, gutmachen und doch noch die Allgemeine Hochschulreife erhalten", erklärt Thomas Höhenleiter, Direktor des Gymnasiums Markt Indersdorf. An seiner Schule sind 92 Zwölftklässler zu den Abschlussprüfungen zugelassen. Das sind zwar weniger als im vergangenen Jahr, aber durch elf externe Prüflinge wird der normale Schnitt von rund 100 Abiturienten erreicht.
Am Dachauer Ignaz-Taschner-Gymnasium treten 133 Zwölftklässler zur Abiturprüfung an. 84 davon, also 63 Prozent der Abiturienten, haben sich in der zweiten schriftlichen Prüfung für ihre Fremdsprache entschieden. Die Oberstufenkoordinatorin Elisabeth Barth findet "das ist keineswegs ungewöhnlich, da jeder Schüler eine Prüfung in der Fremdsprache, also bei uns Englisch, Französisch oder Latein, ablegen muss." Sie geht außerdem davon aus, dass etwa 30 der 133 Absolventen ihre Schullaufbahn am Taschner-Gymnasium dieses Jahr mit einer Eins vor dem Komma beenden werden. Aber bis die Abiturienten ihr Reifezeugnis entgegen nehmen können, müssen sie sich auch nach der letzten Prüfung noch ein wenig gedulden. Am Ignaz-Taschner-Gymnasium wird das letzte Abi-Zeugnis am 27. Juni ausgehändigt. Im Gymnasium Markt Indersdorf und am Josef-Effner-Gymnasium, findet die feierliche Übergabe schon am 26. Juni statt. Kurt Stecher, Schulleiter des Effner-Gymnasiums, könnte da, nach aktueller Datenlage, sogar einmal das Zeugnis mit der Note 1,0 vergeben. Das und auch die anderen Notenschnitte entscheiden sich aber erst, wenn die 73 Schüler und 87 Schülerinnen alle Prüfungen abgelegt haben.
Die Abschlussklassen der Fachoberschule Karlsfeld müssen sich mit dem Feiern dagegen ein wenig länger gedulden. Ihre letzte Prüfung haben die 125 Zwölftklässler zwar schon am 22. Mai, das Zeugnis gibt es aber erst Anfang Juli. Die Prüfungen für die Fachhochschulreife finden alle in einer Woche, von 18. bis 22. Mai, statt. Während alle das Fach-Abi in Mathematik, Deutsch und Englisch ablegen müssen, wird am Dienstag, 19. Mai, die jeweilige spezifische Fachrichtung geprüft. 50 Schüler legen an diesem Tag ihre Prüfung in Betriebswirtschaftslehre und Rechnungswesen ab. Weitere 50 Schüler aus dem Bereich Sozialwesen werden in Psychologie und Pädagogik getestet. Die restlichen 25 aus der Fachrichtung Gestaltung müssen ihr Wissen im Prüfungsfach Darstellung unter Beweis stellen.