Ergebnisse der Bürgerversammlung:Altstadt ohne Gegenverkehr

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Auch bei der Bürgerversammlung in Dachau Süd war das Stimmungsbild eindeutig. (Foto: Niels P. Jørgensen)

"Alles andere wäre eine Farce." Der OB folgt dem Votum der Bürger und will die neue Verkehrsregelung rasch umsetzen - auch wenn das eine Einschränkung im Busverkehr mit sich bringt

Bei den Bürgerversammlungen in den Stadtteilen wurden die Dachauer erstmals nach ihrer Meinung zu zwei konkreten Vorschlägen befragt. Auf Stelltafeln galt es per Klebepunkt abzustimmen: Tempo 20 in der Altstadt - ja oder nein? Einbahnregelung für Busse und Lkws in der oberen Stadt - ja oder nein? Über hundert Voten wurden in den vier Veranstaltungen abgegeben. Das Ergebnis ist eindeutig: Für eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf Tempo 20 können sich die Dachauer nicht erwärmen, eine Einbahnregelung für Busse und Lastwagen finden dagegen fast alle gut. Bei der Tempo-20-Frage klebten 82 von 111 ihre Punkten auf das Feld "Nein".

Die Abstimmung zur Einbahnstraße fiel noch klarer aus: 100 Bürger befürworten diesen Vorschlag, nur 16 sind dagegen. Das Gesamtergebnis spiegelt die Stimmung in Etzenhausen, der Altstadt, Dachau Ost und Dachau Süd wider. Denn nirgendwo sprach sich eine Mehrheit für Tempo-20 oder gegen die Einbahnregelung aus. Beide Vorschläge stammen ursprünglich aus einem Informationsaustausch, zu dem Oberbürgermeister Florian Hartmann (SPD) im Februar die Geschäftsleute der Altstadt eingeladen hatte. Die Idee einer Einbahnregelung ist nicht neu, die einspurige Sperrung der Altstadt wurde 2009 sogar für den gesamten Verkehr bereits getestet, dann aber wieder aufgehoben.

"Das Ergebnis ist eindeutig", sagt Oberbürgermeister Hartmann. Er werde deshalb die von allen favorisierte Einbahn-Regelung für große Fahrzeuge umsetzen. Ob in eigener Verantwortung als Geschäft der laufenden Verwaltung oder nach Debatte im Ausschuss müsse noch geprüft werden. Mit den Stadtwerken gelte in jedem Fall zu klären, wie die Busse geführt werden können. "Eine der Ringlinien kann die Altstadt dann nicht mehr anfahren", so der OB, der die neue Regelung zunächst in einem befristeten Probebetrieb testen will. Dass nun umgehend die von den Bürgern bevorzugte Lösung auch umgesetzt wird, hält Hartmann für selbstverständlich. "Alles anderer wäre eine Farce."

© SZ vom 30.03.2015 / pes - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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