Wasserwacht:Eis auf den Seen trägt noch nicht

Wasserwacht: Helfen will gelernt sein: Die Kreis-Wasserwacht führt am kommenden Sonntag eine Tauch- und Eisrettungsübung am Eisolzrieder See durch.

Helfen will gelernt sein: Die Kreis-Wasserwacht führt am kommenden Sonntag eine Tauch- und Eisrettungsübung am Eisolzrieder See durch.

(Foto: oh)

Die Wasserwacht warnt davor, sich jetzt schon auf gefrorene Gewässer zu wagen. Es besteht Lebensgefahr.

Nach dem Temperatursturz der vergangenen Tage hat sich auch auf einigen Seen im Landkreis eine Eisschicht gebildet. Die Wasserwacht Bayern warnt jedoch eindringlich davor, sie zu betreten. "Noch ist die Eisdecke zu dünn. Es besteht Lebensgefahr!", heißt es in einer Pressemitteilung. Damit Eis eine Person mit 75 Kilogramm Körpergewicht tragen kann, muss es mindestens zehn Zentimeter dick sein. Für kleinere Personengruppen sollten es mindestens 15 Zentimeter sein. "Damit das Eis so dick wird, braucht es einige richtig kalte Tage", sagt Oliver Welter, Vorsitzender der Kreiswasserwacht Dachau.

Doch auch wenn das Eis am Rand schon dick genug ist, heißt das nicht, dass es überall Menschen tragen kann. "Warme Strömungen unter dem Eis sind von außen nicht sichtbar und können gefährlich dünne Eisstellen erzeugen." Viele der Seen im Landkreis werden von Grundwasserquellen gespeist - diese unsichtbaren Zuflüsse führen zu lebensgefährlichen Störungen in der Eisdecke. "Wer ins Eis einbricht verliert bei den niedrigen Wassertemperaturen schnell das Bewusstsein und läuft so Gefahr zu ertrinken", warnt der Vorsitzende. Deshalb der Rat: "Eisflächen auf natürlichen Gewässern besser meiden und zum Schlittschuhlaufen lieber auf eine Eislaufbahn oder speziell präparierte und beaufsichtigte Weiher gehen."

Möglichst wenig bewegen

Für den schlimmsten Fall hat die Wasserwacht einige wichtige Verhaltensregeln parat. "Wer ins Eis einbricht sollte unbedingt laut um Hilfe rufen, in jedem Fall vermeiden, dass er unter das Eis gerät und sich so wenig wie möglich bewegen, um möglichst wenig Körpertemperatur zu verlieren", heißt es. Zeugen eines solchen Unfalls sollten sofort Hilfe holen über die Notrufnummer 112 und die eingebrochene Person beruhigen. Mit Hilfsmitteln wie Rettungsring, Leitern, die teilweise an Seen im Uferbereich vorhanden sind, Ästen, oder einem Abschleppseil soll die eingebrochene Person abgesichert werden. Helfer sollten aber nur selbst, ins eisige Wasser gehen, wenn sie über eine dritte Person mit einem Seil gesichert sind.

"Wenn es gelingt den Verunfallten ans Land zu ziehen, ist es wichtig, ihn unbedingt vor Kälte zu schützen und möglichst wenig zu bewegen", rät die Wasserwacht. "Ist der Verunfallte bewusstlos muss er in die stabile Seitenlage gebracht werden, hat er einen Herz- Kreislauf-Stillstand, muss umgehend mit der Wiederbelebung begonnen werden."

Erste-Hilfe-Kenntnisse sind wichtig

Auch deshalb empfiehlt die Wasserwacht Erste-Hilfe-Kenntnisse immer wieder aufzufrischen. Was bei einem Eisunfall zu tun ist, hat sie in einer Broschüre auf Deutsch, Englisch, Französisch und Arabisch zusammengefasst. Die Geschäftsstelle der Wasserwacht kann die Broschüre interessierten Kommunen, Verbänden und Institutionen zur Verfügung stellen - solange der Vorrat reicht.

Kontakt über wasserwacht@lgst.brk.de. Das Eisregel-Plakat der Wasserwacht gibt es zum Download: https://www.wasserwacht.de/cache/download/id/10/Verhalten_am_und_im_winterlic hen_Gewaesser.pdf.

Die Kreisgruppe der Wasserwacht wird am Sonntag, 24. Januar, gegen 14 Uhr eine Tauch- und Eisrettungsübung am Eisolzrieder See durchführen.

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