Dachau:Defizite erkennen

Nur knapp ein Drittel der Jugendlichen gehen zur Vorsorge

Irrtümlicherweise herrscht anscheinend im Landkreis Dachau die Ansicht vor, dass nur ältere Menschen zur Vorsorge gehen sollen. Die DAK-Krankenkasse warnt aber: "Jugendliche sind fit und strotzen nur so vor Gesundheit - und vergessen darüber die Vorsorge." Bundesweit gehen im Durchschnitt 47,7 Prozent der Jugendlichen zum Check, in Dachau und Umgebung sind es indes nur 31,3 Prozent, die sich zwischen dem 12. und 15. Geburtstag untersuchen lassen.

In der Region waren es mehr Jungen als Mädchen, die an der J1-Untersuchung zwischen 2009 und 2014 teilnahmen. "Gerade im Lebensabschnitt zwischen Kind-Sein und Erwachsen-Werden ist es wichtig, nicht nur die körperliche Entwicklung zu untersuchen, sondern auch bezüglich der geistigen und sozialen Entwicklung zu beraten", erläutert Ulrich Koller von der DAK-Gesundheit in Dachau. "Junge Menschen durchlaufen während der Pubertät tief greifende Veränderungen und haben in diesem Alter eher eine Abneigung gegen Arztbesuche. Für die Gesundheit sind diese Vorsorgeuntersuchungen wichtig - in der Jugend und ein Leben lang", ergänzt Koller. Daher versuchten die Mediziner besonders auf die Jugendlichen einzugehen. Oftmals geschieht dies getrennt von Babys und Kleinkindern in speziellen Jugendsprechstunden.

Neben den Früherkennungsuntersuchungen für Kinder (U 1 bis U 9) bietet die J1-Untersuchung die Möglichkeit Defizite zu erkennen und gegenzusteuern. Dass der Bedarf nach gesundheitsfördernden Maßnahmen für Schüler groß ist, zeige eine weitere aktuelle DAK-Studie. Hauptergebnisse: Etwa 70 Prozent der Lehrer stellten mit Blick auf die vergangenen zehn Jahre einen Anstieg von Gesundheitsproblemen bei den Schülern fest. So litten immer mehr Kinder an Konzentrationsproblemen, Verhaltensauffälligkeiten, motorischen Defiziten und psychosomatischen Beschwerden.

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