Pläne für das Hallenbad:"Das wird ein echter Hingucker"

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Fast alle Dachauer Stadträte im Werkausschuss sind von der Planung des neuen Hallenbads angetan

Von Petra Schafflik, Dachau

Die Planungen für das neue Hallenbad kommen voran. Architekt Wolfgang Gollwitzer präsentierte den Stadträten im Werkausschuss jetzt die fertigen Entwurfspläne. Nach dem bekannten Baukonzept soll direkt neben dem bestehenden Bad ein großzügiger Neubau entstehen, der Becken für Schwimmer, Nichtschwimmer, Kleinkinder, Ruhezone und eine Sauna bietet. Neu ist, dass die geplante Röhrenrutsche außerhalb des Gebäudes geführt wird, so dass im Bad mehr Freiraum entsteht. Weiterer Vorteil: Später lässt sich sogar eine zweite Rutsche nachrüsten.

Auch wenn Einsparungen bei Baukosten von rund 19 Millionen Euro willkommen sind, wird nicht um jeden Preis gespart. Deshalb wird im Neubau ein separater, zweiter Aufzug außerhalb der Badezone Bürger mit Handicap ins Besucher-Café bringen und die Sauna einen attraktiven Whirlpool erhalten. Das kostet 150 000 Euro. Um bei einer unerwarteten Kostenexplosion rechtzeitig reagieren zu können, bleibt es bei einem von Anfang an geplanten Bau in zwei Stufen: Erst das Bad, dann die Sauna. Starten werden die Arbeiten noch diesen September. Geht alles nach Plan, können Badegäste zum Jahreswechsel 2019/20 im Neubau schwimmen.

"Ein gelungenes Bad, ein echter Hingucker, der sicher auch sein Geld kostet", lobte Sportreferent Günter Dietz (CSU) die Planung des Architekten. Die Illustrationen ließen bereits ahnen, wie die verschiedenen Badbereiche aussehen werden. Am Konzept hat sich nichts geändert, allerdings wurden Details angepasst, so dass sich Kosteneinsparungen von 500 000 Euro zum Vorentwurf von 2016 ergeben. Weil anderes dazu kommt und die Preise allgemein steigen, liegen die Baukosten mit jetzt kalkulierten 19 Millionen dennoch um zwei Prozent über der Schätzung von 2016. Allerdings ist jetzt ein Kostenpuffer bereits enthalten. Nächster Schritt ist nun die Ausschreibung der Bauarbeiten, die mit dem Aushub der Baugrube im Herbst starten sollen.

Erst Abriss des alten Bads, dann neuer Saunatrakt

Entgegen der Empfehlung von Architekt und Projektsteuerer halten Werkleitung und Stadträte an ihrer bisherigen Überlegung fest, Bad und Sauna als getrennte Projekte zu realisieren. Eine zeitliche Abfolge ist notwendig, weil die neue Schwimmhalle zwar neben das alte Bad gestellt wird. Danach muss aber der Altbau abgerissen werden, bevor dort der Saunatrakt entstehen kann. Dennoch könnte das Vorhaben als ein Bauwerk ausgeschrieben werden, was günstigere Angebote erwarten ließe. Auch könnten Gewährleistungsprobleme vermieden werden, wenn jedes Gewerk aus einer Hand kommt. Doch die Stadtwerke möchten sich einen Entscheidungsspielraum erhalten, falls das Projekt finanziell aus dem Ruder laufen sollte. Daher gibt es nun zwei getrennte Ausschreibungen. "Als Architekt wäre ich fürs Bauen in einem Zug, als Kaufmann optiere ich für zwei Abschnitte", so der kaufmännische Werkleiter Robert Haimerl. "Diese Risikobegrenzung ist uns wichtig."

Beim Stichwort Risiko fragte Norbert Winter (Bürger für Dachau), ob sich die Stadtwerke das Projekt Hallenbad wirklich leisten könnten. Und Jürgen Seidl (FDP) wollte wissen, wie die konkrete Finanzplanung für das Vorhaben aussieht. Stadtwerkechef Haimerl erläuterte, dass das Vorhaben finanzierbar sei, solange die Geschäfte stabil liefen. Klar sei auch, so Haimerl, das sich ein Hallenbad als klassischer Zuschussbetrieb nie über eigene Gewinne werde abzahlen lassen. Finanziert wird die Bausumme von 19 Millionen Euro über staatliche Zuschüsse, Gewinne der Stadtwerke aus anderen Geschäftszweigen und eigenen Mitteln. Dazu kommen Darlehen in Höhe von rund zehn Millionen Euro. Die Stadträte waren sich weitgehend einig, das Hallenbad nun analog der präsentierten Entwurfsplanung und in zwei Abschnitten zu errichten. Gegenstimmen kamen von Jürgen Seidl (FDP), Norbert Winter (Bürger für Dachau) und Claus Weber (FW).

© SZ vom 30.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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