Dachau:Biergeschichten

Ausstellung des Bezirksmuseums Dachau

Ganz Bayern steht bekanntlich im Zeichen des gelben Getreidesaftes und dem 500-jährigen Bestehen des bayerischen Reinheitsgebots. Auch das kommunale Bezirksmuseum Dachau will sich daran beteiligen und kündigt für nächste Woche die Eröffnung "einer kurzweiligen Ausstellung mit einem besonderen Programm" an. Auch wenn von den ehemals sieben Dachauer Sudhäusern keines mehr existiert, so prägen noch heute der Unterbräu, der Hörhammerbräu und der Zieglerbräu das Erscheinungsbild des einstigen Markts.

Die Besitzer von Brauwirtschaften waren in der Regel gestandene Persönlichkeiten, die auf die Geschicke ihrer Orte Einfluss nahmen. Gerade in Dachau prägten sie in der Hochzeit der Brauereien in der Altstadt auch das kulturelle Leben durch ihre enge Verbindung zu den prominenten Vertretern der ehemaligen Künstlerkolonie zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Aus der Sicht der Städter allerdings hielt sich lange das Klischee einer tollpatschigen und allzeit bierseligen Landbevölkerung. Durch Karikaturen in den Journalen und satirischen Zeitschriften fand das stereotype Zerrbild des betrunkenen Bauerntölpels ständig Verbreitung.

Unter dem Motto "Jedem sein(e) Maß" erzählt die Ausstellung anhand von Biergefäßen aus sechs Jahrhunderten nicht nur die Brauhistorie, sondern auch amüsante Geschichten über Bier, Braumeister - und natürlich Zecher. Im Museumskino offenbart zusätzlich Ludwig Thomas Satire "Ein Münchner im Himmel" den von jeher engen Zusammenhang von Bier und Politik in ganz Bayern.

"Jedem sein(e) Maß", Ausstellung zum Reinheitsgebot im kommunalen Bezirksmuseum Dachau. Vernissage, Donnerstag, 29. Juli, 19.30 Uhr. Die Ausstellung geht bis 29. Januar 2017.

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