Dachau:Bausubstanz prüfen

Die ÜB-Fraktion will einen Bericht über die Parkgarage in der Unteren Stadt

Von Walter Gierlich

Es war eine böse Überraschung, als die Stadträte im vergangenen Jahr erfuhren, dass die Parkgarage in der Altstadt so marode ist, dass sie entweder abgerissen oder für mindestens drei Millionen Euro saniert werden muss. Eine Mehrheit im Werkausschuss des Stadtrats stimmte für die Sanierung, mit der im Frühjahr begonnen wird. Bereits seit Weihnachten ist das Parkhaus wegen Vorbereitungsarbeiten für die Öffentlichkeit gesperrt. Lediglich die Dauermieter können ihre Fahrzeuge bis zum Baubeginn noch abstellen. Um nicht auch bei der zweiten kommunalen Parkgarage in der Unteren Stadt eine ähnliche Überraschung zu erleben, hat die Fraktion der Überparteilichen Bürgergemeinschaft (ÜB) nun in einem Antrag einen Bericht der Stadtwerke über den Zustand dieses Gebäudes verlangt.

Riesendiskussionen hat es wegen der maroden Altstadt-Parkgarage im Stadtrat gegeben, in der nach der Sanierung von dann nur noch 121 Stellplätzen 88 an Dauerparker vermietet sind. Nur noch 33 Parkplätze würden der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. Zu wenige, um dafür mehrere Millionen Euro auszugeben, meinten die Stadträte von SPD, Grünen und Bündnis für Dachau. Vor allem aus diesem Grund lehnten die drei Fraktionen dann im Dezember vergangenen Jahres sogar den kompletten Haushalt der Stadt für 2013 ab.

Die ÜB-Fraktion stimmte damals zwar für den Etat. Doch Fraktionssprecher Rainer Rösch übte in seiner Haushaltsrede ebenfalls deutlich Kritik. Er bezeichnete es als "nicht nachvollziehbar", dass die gravierenden Schäden an dem 30 Jahre alten Bauwerk nicht früher festgestellt worden seien. Von ihrem Antrag erhoffen sich die Überparteilichen Antworten auf die Fragen, ob und wenn ja, wann diese Parkgarage bereits umfassend auf Schädigungen an der Bausubstanz untersucht wurde. Ferner soll die Leitung der Stadtwerke die Mitglieder des Werkausschusses auch darüber informieren, ob bereits Schäden bekannt seien und welche Kosten kurz- oder mittelfristig durch Instandsetzungsarbeiten drohen. Auch wenn sich die beiden Parkhäuser von der Bauweise unterscheiden, sieht die ÜB den Eintrag von Streusalz im Winter als gemeinsames Problem. Von den Antworten erhofft sich die ÜB-Fraktion, dass den Stadtwerken in ein paar Jahren ein plötzlicher Investitionsbedarf in Höhe wie in der Altstadt in der Münchener Straße erspart bleiben kann.

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