Dachau:Baselitz-Ausstellung zieht 8500 Besucher an

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Georg Baselitz mit Dachaus Oberbürgermeister Florian Hartmann bei der Vernissage im Schloss. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Die Volksbank ist zufrieden mit dem Interesse an der zehn Wochen dauernden Ausstellung im Dachauer Schloss - und legt nach.

Von Viktoria Großmann, Dachau

Der Künstler selbst findet, das ganz allgemein viel zu wenige Menschen ins Museum gehen. Zumindest über das Interesse an seiner Ausstellung im Dachauer Schloss sollte sich Georg Baselitz nicht beklagen können: Rund 8500 Menschen haben sich seit 2. Juni das druckgrafische Werk des 78-jährigen Künstlers aus dessen jüngsten zwanzig Schaffensjahren angeschaut. Damit hatte die Ausstellung, die am Montag zu Ende ging, in den letzten Wochen noch einmal erheblichen Zulauf. Mitte Juli stand die Besucherzahl noch bei 4500. Die Volksbank legt von Mitte September an sogar noch einmal nach: Für 14 Tage werden im Foyer noch einige weitere, kleinere Druckgrafiken von Georg Baselitz ausgestellt, die auch verkauft werden. Das Interesse der Besucher, sich einen Baselitz mit nach Hause zu nehmen, sei groß gewesen, sagt Kuratorin Bärbel Schäfer.

Die Stadt freut sich auch sehr über den Erfolg

Die Stadt Dachau hat sich bereits ein Werk gesichert. Sie hielt sich bei ihrer Wahl quasi an die Empfehlung des Künstlers, der ins goldene Buch der Stadt das Werk "Die Hand - Das brennende Haus" skizziert hatte. Für ein Werk aus der Serie habe die Stadt einen mittleren vierstelligen Betrag ausgegeben, sagt Kulturamtsleiter Tobias Schneider. Auch die Stadt ist über dem Erfolg der Ausstellung "Mit Richard unterwegs" hocherfreut. In der Tourist-Info sei deutlich zu spüren gewesen, dass viele überregionale Besucher den Weg nach Dachau gefunden hätten, sagt Schneider. Die "Wahrnehmung Dachaus als Kunststadt" sei gestiegen. Schäfer bestätigt, dass viele Münchener unter den Besuchern gewesen seien, darunter viele Gruppen. Eine Abteilung der Münchner Stadtverwaltung und des Deutschen Museums hätten gar Betriebsausflüge ins Schloss unternommen. Auch im Vergleich sehen die Besucherzahlen gut aus: Die drei Dachauer Museen etwa zogen insgesamt im vergangenen Jahr 18 000 Besucher an.

Einige Stadt- und Landkreispolitiker, Unternehmer und Besucher aus Dachaus Partnerstadt Fondi kamen ohne Eintrittskarte in die Ausstellung. Insgesamt luden sich der Veranstalter, die Volksbank Raiffeisenbank, sowie Stadt, Landkreis und Freistaat rund 1500 Gäste ein, dazu zählen auch Schulklassen und Lehrer. Eintritt zahlten 6835 Besucher. Bei einem Eintrittspreis von neun Euro dürften damit die Kosten der Ausstellung kaum zu einem Drittel gedeckt sein. Zwar hält sich die Volksbank über die Summen bedeckt, doch der Dachauer Stadtrat bewilligte etwa 70 000 Euro für die Ausstellung, vom Landkreis und der Bank kamen ähnliche Beträge. Der Kulturfonds Bayern legte 24 000 Euro drauf. Mitveranstalter war die Bayerische Schlösser- und Seenverwaltung. Sie willigte ein, erstmals für eine Veranstaltung die Kronleuchter von der barocken Holzdecke zu nehmen und gemeinsam mit den Wittelsbacher-Porträts einzulagern.

Die Volksbank hofft, mit der Baselitz-Ausstellung den Startschuss für weitere Großveranstaltungen gegeben zu haben. Stadt und Landkreis sollten "den Schwung aufnehmen", sagt Vorstandsmitglied Karl-Heinz Hempel.

© SZ vom 18.08.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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