Dachau:"Aus dem wird was"

Der Gymnasiast Christian Benning studiert nebenbei Schlagzeug - jetzt wurde er Bundessieger im Wettbewerb "Jugend musiziert".

Von Benjamin Emonts

Zehn Jahre ist es her, als Christian Benning zu Norbert Siegl kam, um Schlagzeugunterricht zu nehmen. Der Siebenjährige hatte schon damals ein festes Ziel vor Augen. "Ich werde einmal Profi-Schlagzeuger", sagte der kleine Junge zu seinem Lehrer. Heute ist der nun 17-jährige Schüler des Josef-Effner-Gymnasiums seinem Traum bereits einen großen Schritt näher gekommen. Am vergangenen Samstag gewann Benning in Fürth den Bundesentscheid von "Jugend musiziert" in der Kategorie Schlagwerk - und erreichte dabei die höchstmögliche Punktzahl.

Dachau: Christian Benning holte Platz eins bei "Jugend musiziert".

Christian Benning holte Platz eins bei "Jugend musiziert".

(Foto: © joergensen.com)

Seit 30 Jahren betreibt Norbert Siegl in Dachau eine Schlagzeugschule. Einer wie Benning, so Siegl, "ist mir dabei in all den Jahren noch nicht untergekommen". Siegl meint das durchweg positiv: "Der Christian ist unglaublich talentiert und zielstrebig." Wer mit Benning spricht, dem wird schnell klar, dass diese Beschreibung den Nagel auf den Kopf trifft. Benning erzählt, dass er im Keller seines Elternhauses während der Schulzeit drei bis fünf Stunden täglich übt, an den Wochenenden zehn bis zwölf Stunden. Wobei: Was heißt Schulzeit? Ganz nebenbei ist der Dachauer im achten Semester Jungstudent an der Hochschule für Musik und Theater in München - Hauptfach Schlagzeug und Percussion, Nebenfach Klavier. "Ein unmenschliches Pensum", findet Siegl. Doch Benning relativiert: "Das Spielen macht mir einfach wahnsinnig Spaß und gibt mir Kraft." Langweilig werde ihm nie, erst recht, weil das Schlagzeug ein riesiges Spektrum an Instrumenten umfasse. Pauken, kleine und große Trommel, Triangel, Drum-Set und vieles mehr: "Ich spiele alles, worauf man rumhauen kann", sagt Benning lapidar.

Schon jetzt hat der Jugendliche Konzerte in Korea, Ägypten und dem Oman gespielt, einmal im Monat tritt er im Gasteig auf. Sein Weg ist noch lange nicht zu Ende. Am vergangenen Samstag hat er mit dem ersten Preis bei "Jugend musiziert" den bis dato größten Erfolg seiner musikalischen Laufbahn gefeiert - "ein unglaubliches Gefühl". Einzig die Frage, wohin ihn sein Weg führen wird, bereitet Benning noch Kopfzerbrechen. Was er aber schon weiß: "Ich kann mir nichts Schöneres vorstellen, als dieses wunderbare Hobby zu meinem Beruf zu machen." Ein Wunsch, der mit "etwas Glück" in Erfüllung gehen könnte. Benning stehen viele Türen offen. Eine Möglichkeit, so sagt er, wäre eine Lehrtätigkeit an der Uni. Ebenso könne er sich vorstellen, in einer "tollen" Band zu spielen. Wie auch immer. Norbert Siegl glaubt, Bennings Zukunft schon zu kennen: "Aus dem Christian wird was."

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