Dachau:August Sander in der Neuen Galerie

August Sanders groß angelegte Fotoserie von Menschen des 20. Jahrhunderts zählt zu den Meisterwerken der Porträtfotografie des vergangenen Jahrhunderts. Das Medium der Fotografie schien ihm besonders geeignet, ein Bild der Gesellschaft seiner Zeit festzuhalten, die sich aus verschiedenen Berufsständen zusammensetzte. Den Schwerpunkt seiner Aufnahmen bildet das Berufsporträt, das er von Bauern, Handwerkern, Arbeitern, Technikern, Akademikern aber auch Künstlern anfertigte. Sanders Werk, das bereits zu seiner Zeit auf große Resonanz stieß, wirkte auf viele nachfolgenden Fotografen inspirierend. Während Sander noch von der Einheit aus Person und Beruf ausging, die schon zu seiner Zeit durch die voranschreitende Industrialisierung und Bürokratisierung nur noch teilweise gegeben war, ist diese heute nur noch in Randbereichen zu finden. Nicht nur viele Berufe seiner Zeit sind längst verschwunden, auch die Zahl der vorhandenen Arbeitsplätze nimmt stetig ab. Das Ideal einer lebenserfüllenden Berufsarbeit ist aber nach wie vor aktuell.

Neben Aufnahmen von August Sander zeigt die Neue Galerie Arbeiten von Thomas Bachler und Karen Weinert, Herlinde Koelbl, Joerg Lipskoch, Hannes Rohrer, Stefan Schröder und Albrecht Tübke, die an Sanders Berufsporträts anknüpfend das Berufsleben ihrer eigenen Zeit reflektieren. Wie Sander wählen sie die serielle Darstellung, inhaltlich und konzeptuell schlagen sie jedoch andere Wege ein.

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