Die Traglufthalle für Dachau wurde vorerst abbestellt, so teilte Landrat Stefan Löwl (CSU) in dieser Woche mit. Nach jetzigem Stand wird sie nicht gebraucht, denn zur Zeit müssen kaum noch Asylsuchende kurzfristig im Landkreis untergebracht werden. Wie die Unterbringung von Menschen aussehen soll, die für längere Zeit in Dachau Asyl erhalten sollen, haben die Stadträte im Hauptausschuss erörtert. Die SPD hatte den Antrag gestellt, Wohnungen für Flüchtlinge nur noch in Holzmassivbauweise zu errichten. Diese Bauweise ist teurer, dafür noch nachhaltiger als die Holzständerbauweise, die in Karlsfeld schon verwendet wird. Holzmassivbauhäuser sind nicht unterkellert und können durch flexible Raumaufteilung auf verschiedene Weise genutzt werden. Sie können auch vollständig ab- und an anderer Stelle wieder aufgebaut werden und etwa als Jugendzentrum oder Kindergarten neu genutzt werden, argumentiert die SPD. Schöner und angenehmer als die allgegenwärtigen Container, die für Behörden, Schulen und als Flüchtlingswohnungen genutzt werden, sind sie allemal.
Darüber waren sich die Mitglieder im Haupt- und Finanzausschuss einig. SPD-Abtrünniger und Integrationsreferent Horst Ullmann (Bürger für Dachau), sagte: "Mit diesem Vorhaben wären wir für die Zukunft gut aufgestellt." Der Antrag sei nur zu begrüßen. Auch die CSU signalisierte Verständnis für den Antrag. Allerdings müsse es nicht nur Holzmassivbau sein, Ziegel sei genauso gut. Sören Schneider (SPD) und Sabine Geißler (Bündnis) brachten die Idee auf, die Holzmassivbauten für Flüchtlinge grundsätzlich von der Stadtbau errichten zu lassen. Die CSU bezweifelte, dass die Stadtbau dafür noch Kapazitäten hat. Nachdem im Grundsatz allerdings Konsens darüber herrschte, möglichst hochwertig zu bauen, wie Christa Keimerl (SPD) feststellte, gab sich die SPD damit zufrieden, den Antrag zurückzustellen und in Zukunft jedes Einzelvorhaben neu zu diskutieren.