Dachau:AfD-Vorsitzende abgewählt

Kreisverband verneint Zusammenhang mit Klinik-Affäre

Der AfD-Kreisverband Dachau/Fürstenfeldbruck hat einen neuen Vorsitzenden. Maximilian Dachauer hat sich auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung bei der Wahl gegen die bisherige Vorsitzende Linda Amon durchgesetzt. Diese ist ganz aus dem Vorstand ausgeschieden. Kurz nach dem Führungswechsel war bekannt geworden, dass Amon für die fragwürdige Pressearbeit eines Burghausener Klinikums verantwortlich war. In von ihr verfassten Artikeln warb die Klinik für eine unter Onkologen umstrittene Krebstherapie. In jenen Artikeln wurde verschwiegen, dass viele der angeblich geheilten Patienten bereits tot waren.

AfD-Pressesprecher Karl Hermann Behrens versichert auf Nachfrage, dass beide Ereignisse in keinerlei Zusammenhang gestanden hätten. Mit der Neuwahl habe man den Kreisverband breiter aufstellen wollen, etwa das Amt eines zweiten stellvertretenden Vorsitzenden besetzen wollen. Er hatte die Angelegenheit im Vorstand diskutieren lassen und erklärte am Donnerstag: "Die berufliche Tätigkeit der Frau Amon stand der ehrenamtlichen Vorstandstätigkeit in einer demokratischen politischen Partei nicht entgegen und es hat bei der ehemaligen Vorstandschaft in dieser Hinsicht nie Überschneidungen (...) gegeben." Behrens erklärt auch, dass Amon sich am 9. April zur Wiederwahl gestellt habe. Sie habe den zweithöchsten Stimmenanteil erreicht: "Insofern hat das mit einer Abwahl nichts zu tun." Zwar wusste Amon zum Zeitpunkt der Wahl davon, dass es Recherchen des NDR, der norwegischen Zeitung Aftenposten und der Süddeutschen Zeitung zu ihrer Arbeit für die Klinik gab. Sie hatte dazu am 5. April einen Fragenkatalog bekommen. Jedoch, so Behrens, seien die Ladungen zu der Versammlung zuvor verschickt worden.

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