Bundesstraße 471:Gefährliche Wendemanöver

Im Stau kehren zwei Autofahrer verbotswidrig auf der Bundesstraße 471 bei Bergkirchen um und prallen in den Gegenverkehr. Ein Fahrer wird schwer verletzt, der andere kommt mit dem Schrecken davon

Warum wenden auf der Bundesstraße 471 verboten ist, haben am Montag gleich zwei Autofahrer am eigenen Leib erfahren müssen. Der eine liegt nun schwer verletzt im Krankenhaus. Die andere kam mit einem völlig demolierten Auto und dem Schrecken davon. Wenden auf der B 471 ist dennoch beliebt, sagt die Polizei. Täglich staut sich der Verkehr morgens zwischen 7 und 9 Uhr Richtung Dachau und abends von 15.30 Uhr bis etwa 19 Uhr Richtung München beziehungsweise Augsburg. Wer nicht spätestens zum Bergkirchener Gewerbegebiet Gada abgefahren ist, muss sich unweigerlich in die Schlange einreihen, die darauf wartet, dass es endlich weitergeht. Nicht selten verlieren die Autofahrer die Geduld und versuchen trotz Verbots zu wenden, um wieder zur Ausfahrt zurückzukommen und über Palsweis den Stau zu umfahren, erklärt der Dachauer Polizeisprecher Roland Itzstein. Doch das ist gefährlich. "Auf der Gegenfahrbahn ist meist kein Stau und die Autos dürfen dort 80 bis 100 Stundenkilometer fahren." Am Montag gab es genau dort innerhalb von zwei Stunden zwei heftige Unfälle.

So gegen 16.45 Uhr wollte ein 44-jähriger Augsburger dem Stau entgehen und wendete, obwohl er laut Polizei bereits auf der Brücke war, wo die Fahrbahn lediglich einspurig ist. Er schaffte das Manöver nicht schnell genug. Ein herannahender Laster erfasste seinen Wagen frontal. Bei dem Unfall wurde der Augsburger in seinem Auto eingeklemmt. Erst die Feuerwehr konnte den Mann aus seinem Fahrzeug befreien. Schwer verletzt, unter anderem mit einer Schulterfraktur, musste er ins Krankenhaus gebracht werden. Etwa zwei Stunden dauerte es, bis der Verletzte geborgen und der Laster abgeschleppt war. Solange war die gesamte B 471 gesperrt. Den Schaden am Laster schätzt die Polizei auf rund 5000 Euro, der Wagen des 44-Jährigen hatte einen Totalschaden.

Kurze Zeit nach dem Unfall, gegen 18 Uhr, krachte es vor der Brücke erneut. Ein 36-jähriger Karlsfelder hatte die gleiche Idee wie der Augsburger zuvor. Auch er schaffte das Wendemanöver nicht schnell genug. Eine 21-jährige Olchingerin, die just in dem Moment auf der Gegenfahrbahn unterwegs war, krachte in den Wagen des Karlsfelders. Verletzt wurde niemand. Es entstand ein Schaden von rund 8000 Euro. Beide Fahrer müssen nun ein Bußgeld von 200 Euro zahlen und dürfen einen Monat lang nicht fahren.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: