Bildung:Keine Angst vor Mathe und Physik

Bildung: Landräte Stefan Löwl und Christoph Göbel beim Forschen.

Landräte Stefan Löwl und Christoph Göbel beim Forschen.

(Foto: Landratsamt München)

Dachau und München schließen sich zur Mint-Region zusammen

Stellen Sie sich einen Typen wie mich vor", scherzt Christoph Göbel, wenn der am Ende seiner Schulzeit "zum absoluten Burner in Mathematik" würde, das wäre schon ein großer Erfolg. Mit seinem Dachauer Amtskollegen Stefan Löwl hat der Münchner Landrat am Dienstag eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet, die Kinder und Jugendliche dabei helfen soll. Die beiden Landkreise bilden nun die "Mint-Region Münchner Umland".

Das Kürzel, das klingt wie das englische Wort für Pfefferminze, steht hier für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Das Münchner Umland ist eine von acht Regionen im Freistaat, die das bayerische Kultusministerium ausgewählt hat, um Bildung in den genannten Bereichen auf besondere Weise zu fördern. Auf der Auftaktveranstaltung im Landratsamt bedankte sich Göbel bei Ministerialrat Wolfgang Ellegast für den Zuschuss, der nun beiden Landkreisen zukommen darf. "Aber wem auch sonst?", fragte der Landrat, nicht ganz ohne Selbstbewusstsein, rhetorisch in die Runde. Die beiden Landkreise seien eine "Boomregion" in Bayern.

Doch der Fachkräftemangel betreffe schon jetzt die Region. Allein im vergangenen Jahr konnten laut Göbel 60 000 Stellen im Landkreis München nicht besetzt werden. Noch vor wenigen Jahren waren es weniger als 40 000. Das Problem wird sich noch verschärfen, denn die Arbeitsbereiche der Zukunft kommen laut Ellegast ohne Mint-Fachkräfte nicht mehr aus. Nachhaltig leben in einer globalisierten Welt, den Klimawandel aufhalten, sich unweigerlich mit künstlicher Intelligenz befassen, mobil und gesund bleiben - um dem Menschen bei all dem zu helfen, würden Kenntnisse in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik unabdingbar. Bayern will laut Ellegast Bildung in den ausgesuchten Regionen möglichst breit und "über die gesamte Bildungskette" fördern, wie Ellegast sagt: "Von der Frühförderung bis zum Übergang von Schule in den Beruf oder in ein Studium."

Zwei Jahre lang finanziert die Staatsregierung die Stelle einer sogenannten Mint-Managerin: Renate Heese ist schon seit vier Monaten dabei, im Münchner Umland ein Netzwerk aufzubauen. Das Interesse ist da: 26 Kooperationspartner aus Wirtschaft, Hochschulen und Schulen waren von Anfang an dabei. Und aus dem Ministerium ist zu hören, dass Heese auch nach dem Ende der zwei Jahre bleiben darf. Denn die Erfahrung aus anderen Bundesländern habe gezeigt, dass es bis zu fünf Jahre dauern kann, um echte Erfolge zu beobachten, so Ellegast.

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