Bebauung im Gewerbegebiet:Einsprüche zum Seeber-Gelände

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Stadt legt Pläne öffentlich aus. Stellungnahmen sind möglich

Erneut können sich die Dachauer zum Bauvorhaben an der Schleißheimer Straße 100, dem ehemaligen Seeber-Gelände äußern. Wie die Stadt mitteilt, werden der Bebauungs- und Grünordungsplan für das Gewerbegebiet von Montag, 29. Januar, an bis einschließlich Freitag, 2. März, öffentlich ausgelegt. Die Unterlagen können sowohl im Rathaus als auch auf der Homepage der Stadt Dachau unter "Beteiligungsverfahren" eingesehen werden. Im gesamten Zeitraum können bei der Stadt Stellungnahmen zum geplanten Bauvorhaben abgegeben werden. Auskünfte erteilen außerdem die Mitarbeiter im städtischen Bauamt unter den Telefonnummern 08131 / 75 110 und 75 226.

Das ehemalige Seeber-Gelände, auf dem das Bayerische Fernsehen die Serie "Dahoam is Dahoam" dreht, gehört seit 2016 der Grünwalder Hubert Haupt Immobilien Holding, die an einer schnellen Entwicklung des Geländes interessiert ist. Bereits vor einem Jahr berieten die Stadträte in öffentlicher Sitzung über die Pläne. Die Anwohner fürchten Lärm und eine erhebliche Verkehrszunahme auf der Schleißheimer Straße mit Rückstaus bis zur Kreuzung mit der Theodor-Heuss-Straße. Zudem empfinden sie die von den Stadträten genehmigten Gebäudehöhen von bis zu 16 Metern als überdimensioniert. Einige Nachbarn haben sich zur "Bürgerinitiative anwohnerfreundliche Entwicklung Dachau-Ost e.V." zusammengeschlossen und kündigten bereits im Herbst an, weiterhin gegen die bisherigen Pläne zu protestieren. Das Bauamt wie auch die Stadträte hatten im November die vielfältigen Einwendungen, die es nach der ersten Auslegung der Pläne gegeben hatte, fast vollständig zurückgewiesen. Dabei waren es längst nicht nur die Anwohner, die sich kritisch geäußert hatten. Auch das eigene Amt für Grünordnung hatte die Gebäude als überdimensioniert bezeichnet. Ebenso wie die Untere Naturschutzbehörde sorgt es sich um mangelnden Artenschutz. Die Gemeinde Karlsfeld lehnt die Pläne völlig ab.

Stadträte und Verwaltung zeigten sich erfreut über den neuen Investor, der das lange brach liegende Gelände endlich voranbringen will. Die Stadt möchte, dass sich Firmen ansiedeln können. Sie ist auf Einnahmen aus Gewerbesteuern angewiesen. Die Nachfrage nach Flächen ist groß, doch Platz hat Dachau im Gegensatz zu den kleinen Gemeinden an der Autobahn wenig zu bieten. Zu den Einwänden erklärte das Bauamt, Feinstaubwerte würden nicht über ein zulässiges Maß erhöht, Tierarten würden durch einen Grünstreifen am Rand des Geländes geschützt und alle Gebäude würden weit genug von der Nachbarbebauung zurück gesetzt und zudem durch Bäume abgeschirmt.

© SZ vom 19.01.2018 / vgr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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