Bauarbeiten im Landkreis:Enge auf Haimhausens Straßen

Allee Haimhausen

Im Mai wurde mit der Sanierung der Alleestraße in Haimhausen begonnen. Wegen der Sperrung erhöht sich der Verkehr im Ort.

(Foto: oh)

Das Verkehrschaos wegen zwei Baustellen in der Gemeinde war angekündigt. Nicht jeder bringt Verständnis auf.

Von Robert Stocker, Haimhausen

"Das wird das totale Chaos", sagte Haimhausens Gemeindechef schon im Sommer vergangenen Jahres voraus. Bürgermeister Peter Felbermeier (CSU) meinte damit zwei große Straßenbauprojekte, die Haimhausen belasten werden: die Ortsdurchfahrt der Bundesstraße 13 durch Fahrenzhausen und den Ausbau der Haimhausener Alleestraße bis zum Kramer Kreuz.

Beide Projekte, befürchtet die Gemeinde, werden den Durchgangsverkehr im Ort erhöhen. Die Autos, die bisher vom Maisteiger Berg über die Alleestraße und Dachauer Straße in Richtung Dachau fuhren, würden sich dann über die Hauptstraße und die Münchner Straße ihren Weg durch Haimhausen bahnen. Anlieger von Siedlungsstraßen bekämen wohl auch den Durchgangsverkehr zu spüren.

Der Ausbau der Alleestraße hat inzwischen begonnen. Um die Belastung der Anwohner in der Hochstraße zu reduzieren, hat die Gemeinde im Einvernehmen mit der Polizei die Verbindungsstraße von Ottershausen nach Inhausen zur B 13 auf Höhe von Inhausen gesperrt. Die Barrikade versperrt auch die Zufahrt zum Betriebshof des Busunternehmens Knab - sehr zum Ärger eines Fahrers, der sich unlängst mit dem Hindernis konfrontiert sah. Als er Ende Mai von einer Schulbusfahrt zurückgekehrt sei, sei er mit seinem Omnibus plötzlich vor der Absperrung gestanden, berichtet der Busfahrer Martin von der Einöde, der sich selbst auch als Sozialkritiker sieht und als "Der sanfte Rebell für Gerechtigkeit, Gemeinwohl und Vernunft" unter www.unverbluemtes.com eine eigene Homepage betreibt.

Kritik an der Sperre

Ein Polizist und ein junger Mann in Warnweste hätten ihm barsch erklärt, dass er hier nicht durchfahren könne. Einöde hält die Sperre für einen Schildbürgersteich, weil durch sie nicht nur das Busunternehmen Knab, sondern auch alle Anlieger des benachbarten Culmwegs von Ottershausen und der B 13 abgeschnitten seien. Einzige Zufahrt ist jetzt ein Fahrradweg, der laut Einöde für Schwerfahrzeuge nicht geeignet ist. Auch die Busse der Linien 723 und 693 müssten nun diesen Weg benutzen, um Ottershausen bedienen zu können. Wenn sich dort zwei Busse begegneten, müsste einer mehrere hundert Meter rückwärts fahren, weil ein Ausweichen nicht möglich sei.

Dass die Sperrung der Alleestraße für die Anlieger der Ausweichstrecken eine Belastung ist, sieht auch Busfahrer Einöde so. Die Anlieger müssten die Folgen im Sinne des Gemeinwohls tragen. Ein Anlieger in Ottershausen sei dazu wohl nicht bereit. Busfahrer Einöde vermutet, dass dieser Anlieger die Sperre in der Hochstraße beantragt hat.

"Von August an wird's dramatisch"

Der Geschäftsleiter der Gemeinde Haimhausen bestätigt, dass die Sperrung der Hochstraße die Anlieger vor dem Schleichverkehr schützen soll. Die Verbindungsstraße von Ottershausen nach Inhausen wurde nicht als Umleitung ausgewiesen, weil sie nicht die Kapazität der Alleestraße hat. Darauf habe sowohl die Gemeinde als auch das Staatliche Straßenbauamt rechtzeitig hingewiesen. "Manche wollen es einfach nicht mitkriegen", sagt Geschäftsleiter Otto Felkel. "Weil sie es nicht hinnehmen wollen."

Dass die Busse jetzt den Fahrradweg benutzen müssen, ist laut Felkel gar nichts Neues. Das Busunternehmen Knab habe dafür auch in der Vergangenheit eine Sondergenehmigung gehabt. "Natürlich ist der Unmut nachvollziehbar", zeigt der Geschäftsleiter durchaus Verständnis. Doch in den nächsten Monaten wird es nicht besser werden. "Von August an wird's dramatisch", warnt Otto Felkel. Denn dann kann auch auf der Dachauer Straße kein Verkehr mehr fließen, weil die Kreuzung vor der Schlosseinfahrt umgebaut wird. Für die Busfahrer wird die Situation aber wieder besser werden. Denn dann wird die Barrikade in der Hochstraße wieder beiseite geschoben.

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