Azubi-Mangel:Betriebe hoffen auf Flüchtlinge

Flüchtlinge könnten helfen: Die Ausbildungszahlen im Landkreis Dachau sind weiter rückläufig. Die Betriebe aus Industrie, Handel und Dienstleistung stellten bis Jahresende 2015 insgesamt 221 Auszubildende neu ein, 5,2 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Im oberbayerischen Durchschnitt ging die Zahl der neuen Verträge um 0,3 Prozent zurück, wie die Arbeitsagentur Dachau mitteilt. "Die Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen ist ungebrochen. Doch es gehen ihnen schlichtweg die Azubis aus, und das stellt die Betriebe bei der Fachkräftesicherung vor riesige Probleme", sagt Michael Steinbauer, Vorsitzender des IHK-Gremiums Dachau und Fürstenfeldbruck. Von 400 freien Ausbildungsplätzen im Landkreis blieben 90 unbesetzt.

"Es ist höchste Zeit, zu handeln", mahnt Steinbauer. "Flüchtlinge können dabei der Schlüssel zur Lösung des Azubi-Mangels werden." Dazu sei die rasche und zielgerichtete Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt dringend notwendig. Derzeit erlernen im Landkreis 72 ausländische Jugendliche (Vorjahr: 63) einen Ausbildungsberuf bei Industrie-, Handels- oder Dienstleistungsunternehmen. Ihr Anteil an den insgesamt 579 Auszubildenden in IHK-Berufen wächst kontinuierlich und liegt momentan bei 12,4 Prozent. Damit die Integration in den Arbeitsmarkt weiter Fahrt aufnimmt, wird die Wirtschaft selbst in Vorleistung gehen: Dazu stellen die bayerischen IHKs acht Millionen Euro zur Verfügung. Ein Leitfaden mit allen Informationen ist im Internet abrufbar unter www.muenchen.ihk.de/fluechtlinge. SZ

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