Auf der Weihnachtsfeier:Die Bewahrer der Gemeinschaft

Der Bergkirchener Rathauschef Simon Landmann ehrt Thomas Heitmeier, Johann Märkl und Josef Isemann mit der goldenen Bürgermedaille. Sie haben sich jahrzehntelang in Gemeinderäten und Vereinen ehrenamtlich engagiert

Von Petra Schafflik, Bergkirchen

Es ist eine schöne Tradition in Bergkirchen, auf der Weihnachtsfeier für Gemeinderäte und Mitarbeiter der Verwaltung immer auch das Ehrenamt besonders zu würdigen. Diesmal wurden in der Almhütte beim Gasthof Groß drei Bergkirchener für ihr Engagement mit der goldenen Bürgermedaille, der höchsten Auszeichnung der Gemeinde, geehrt: Thomas Heitmeier, Johann Märkl und Josef Isemann. Sie waren über Jahrzehnte als Kommunalpolitiker im Gemeinderat aktiv und haben sich darüber hinaus in Vereinen engagiert. Bürgermeister Simon Landmann (CSU), der sich für den feierlichen Akt die Amtskette angelegt hatte, konnte in der festlichen Stimmung der Weihnachtsfeier allerdings nur Thomas Heitmeier und Johann Märkl persönlich die hohe Auszeichnung überreichen. Dem erkrankten Josef Isemann werde er Urkunde und Ehrenmedaille vorbeibringen, sobald dieser wieder genesen sei, betonte Landmann. Allen drei neuen Trägern der Bürgermedaille dankte Landmann für ihr unermüdliches Engagement.

Bürgerehrung

In der Blockhütte beim Gasthof Groß feiern Bergkirchener Gemeinderäte und Verwaltungsmitarbeiter Weihnachten.

(Foto: Niels P. Joergensen)

Der Beitrag all der rührigen Helfer, die überall in den Ortschaften oft über lange Zeit sich in Vereinen, Organisationen und auch kommunalpolitischen Gremien für die Gemeinschaft einsetzen, ist enorm. Und keineswegs selbstverständlich, wie Bürgermeister Landmann betonte. "Das sind einige hundert engagierte Bürger, die sich selbstlos einsetzen für Kinder, Jugendliche, Senioren oder die Natur, immer aber für das Miteinander." So auch Thomas Heitmeier, der sich als Gemeinderat für das Wohl der Bürger engagiert hat. Ihm war "kommunalpolitisches Wirken in die Wiege gelegt", sagte Landmann in seiner Laudation. Der Vater von Thomas Heitmeier war von 1949 bis 1978 Bürgermeister der damals noch selbständigen Gemeinde Lauterbach - "gemeindliches Denken und Handeln war deshalb für Dich von klein auf Thema." Thomas Heitmeier trat in die Fußstapfen seines Vaters, um die Entwicklung von Bergkirchen als Gemeinderat und bald schon als zweiter Bürgermeister mit zu gestalten.

Bürgerehrung

Im Mittelpunkt steht wie jedes Jahr die Ehrung verdienter Bürger. Auch Thomas Heitmeier wurde ausgezeichnet.

(Foto: Niels P. Joergensen)

Aber auch in seinem Heimatdorf Lauterbach war Heitmeier im Vereinsleben eine bekannte Größe, engagierte sich als Vorstand für den Obst- und Gartenbauverein, steht seit 20 Jahren dem Reservisten- und Kameradschaftsverein vor. Als Fachmann für Sanitär- und Heizungstechnik legte Heitmeier immer wieder praktisch Hand an, brachte sein handwerkliches Geschick ein, zuletzt auch bei der viel beachteten Sanierung der alten Schule durch einen Bürgerverein.

Bürgerehrung

Bürgermeister Simon Landmann zeichnet den langjährigen Kommunalpolitiker Johann Märkl aus.

(Foto: Niels P. Jørgensen)

Auch Johann Märkl gehört seit langem zur Bergkirchner Kommunalpolitik, saß schon vor der Gemeindereform von 1978 im Gemeinderat der damals noch kleineren Kerngemeinde Bergkirchen. Auch im neuen Bergkirchen, zu dem sieben Gemeinden zusammengelegt worden waren, saß Märkl noch einmal fünf Amtsperioden im kommunalpolitischen Gremium. All die 30 Jahre als Gemeinderat galt Märkl als "glühender Verfechter des Bauernstandes, war immer für seine Sorgen und Nöte zur Stelle", betonte Landmann. Johann Märkl war auch Obmann der Bergkirchener Bauern.

Zudem ist der Geehrte als ehrenamtlicher Schöffe und Richter aktiv. Seit 2009 steht Märkl dem Wasserverband Webelsbach vor und kümmert sich um die Pflege der kleinen Fließgewässer. Ein so wichtige wie undankbare Aufgabe, sagte Landmann. Auch auf den Zustand der Feldwege hat Märkl immer ein Auge und für Notfälle "einen Kübel Schotter dabei", wie der Rathauschef schon beobachtet habe.

Dem nicht anwesenden Josef Isemann dankte Bürgermeister Landmann ausdrücklich. Wie die beiden anderen Preisträger war Isemann bereits vor der Gebietsreform kommunalpolitisch aktiv, saß im Gemeinderat von Oberbachern und später von Bergkirchen. 30 Jahre engagierte er sich als Verbandsrat für den Wasserzweckverband Oberbachern. Vor allem aber leitete er aktiv den Bau von gleich zwei Schützenheimen: Das Haus der Veronika Oberbachern und jüngst das Schützen- und Feuerwehrhaus in Unterbachern. "Ob Mauern verputzen oder Decken verputzen, Sie waren zur Stelle."

Die beiden Bürgermedaillen-Träger nahmen die Ehrung gerührt entgegen. Beide gehören einer Generation an, die das Mithelfen und Anpacken als selbstverständlich ansieht. So gelobt zu werden, das sei er gar nicht gewohnt, erklärte denn auch Johann Märkl und fügte unter dem Applaus des Publikums hinzu, vielmehr kenne er die Devise: "Nicht g´schimpft, ist g´lobt gnua."

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