Ampertaler des Monats:Seltene Fischart

Der Huchen ist der Ampertaler des Monats

Die Gebietsbetreuung des Ampertals bei den Landschaftspflegeverbänden Dachau und Fürstenfeldbruck stellt jeden Monat einen "echten Ureinwohner" vor. Eigentlich passt auf den Ampertaler des Monats Februar diese Bezeichnung nicht, denn zumindest im Moment gilt der Huchen in der Amper als ausgestorben. Als Salmonide ist er verwandt mit Bachforelle, Äsche und Co., allerdings grenzt er sich besonders durch eine Eigenart von seiner Verwandtschaft ab: Er erreicht enorme Größen, und wo er vorkommt, steht er unangefochten an der Spitze der Nahrungskette.

Das ist kein Wunder, denn bei einer maximalen Länge von 1,50 Meter braucht er zumindest als ausgewachsener Fisch keine Fressfeinde zu fürchten. Diesen stattlichen Maßen verdankt er auch seine Bezeichnung "Donaulachs". Daraus lässt sich allerdings noch eine weitere wichtige Information herauslesen, denn der Huchen ist in Deutschland tatsächlich nur in der Donau und ihren beiderseitigen Zuflüssen anzutreffen. Das heißt zugleich auch, dass Bayern eine enorme Verantwortung trägt, wenn es um den Erhalt dieses außergewöhnlichen Flussbewohners geht. Umso mehr, als die Bestände der Art in Baden- Württemberg mittlerweile als erloschen gelten.

Auch im Ampertal ist es um den Huchen nicht rosig bestellt. So unangefochten er sein Unterwasserreich regiert, so anfällig reagiert der Huchen auf die menschgemachten Veränderungen in Fließgewässern. Strukturarmut, Verschlammung seiner Laichplätze auf überströmten Kies-bänken durch Bodeneinträge aus der Landwirtschaft, alle paar Kilometer unüberwindliche Barrieren in Form von Kraftwerken und Wehren auf dem Weg zu seinen Laichgründen und Wassererwärmung in Folge des Klimawandels sind Beispiele aus der langen Liste von Gefährdungsursachen. Vielerorts kann er sich sowieso nur noch durch Nachzuchten und Besatzmaßnahmen der Fischereivereine halten.

All diese Gründe haben auch in der Amper, die in historischer Zeit als Fluss mit gutem Huchenbestand bekannt war, zu seinem Aussterben geführt. Allerdings wäre eine Wiederbesiedelung durchaus möglich, denn in der Isar, in welche die Amper bei Moosburg mündet, findet er sich noch zahlreich. Dafür müssten sich die Bedingungen in und an unserem Fluss deutlich verbessern. Wovon natürlich nicht nur der Huchen, sondern zig weitere Arten profitieren würden.

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